Besuch bei einem besonderen Jubiläum: Die Unverzichtbaren
Die Stadtteilmütter in Neukölln feiern ihr 20-jähriges Bestehen. Das Projekt zieht eine positive Bilanz und möchte auch in Zukunft wirksam sein.
Unter langem Applaus wird hier ein Projekt gewürdigt, das zunächst als „Mikrovorhaben“ im Jahr 2004 gestartet ist. „Die Stadtteilmütter sind unverzichtbar für Neukölln“, sagt Herr Dr. Nottmeier, Aufsichtsratsvorsitzender des Diakoniewerkes, jetzt, 20 Jahre später.
Vorne neben der Altarempore läuft eine Powerpoint-Präsentation mit Fotos und Nachrichten aus dem Alltag der Stadtteilmütter. Eine Mitarbeiterin des Jugendamts Treptow-Köpenick schreibt, wie gut sich die Stadtteilmutter, die bei ihr war, mit den behördlichen Angelegenheiten auskennen würde.
Stadtteilmütter wirken in vielen Bereichen
Das Projekt der Stadtteilmütter besteht aus Bildungs- und Integrationsarbeit. Die Stadtteilmütter sind selbst Mütter mit Migrationshintergrund und bieten Weiterbildungen an, sie begleiten zu Arzt- oder Amtsterminen und sie unterstützen in der Familien- und Kinderarbeit. Mit ihren roten Schals und weißen Umhängetaschen, in denen sich stets Informationsbroschüren befinden, geben sie sich auch im Viertel zu erkennen. Eine der Stadtteilmütter erzählt, dass sie überall mit Menschen ins Gespräch kommt.
Seit der Gründung wurden 17.120 Besuche in Haushalten abgestattet – wie der Bezirksbürgermeister Martin Hikel sagt, wurde damit im Laufe der Zeit sozusagen der gesamte Bezirk besucht. Besonders schätzt er an ihnen ihre pragmatische, praktische Herangehensweise. Das Projekt hat bereits zwölf nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Seit 2004 wurden insgesamt 516 Stadtteilmütter ausgebildet.
Senatorin sagt weitere Förderung zu
Mit bei dem Jubiläum war auch die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Katharina Günther-Wünsch. Günther-Wünsch sagt den Stadtteilmüttern auch die weitere Förderung zu: „Wir, der Berliner Senat, werden sie dabei unterstützen!“ Der Senat hat sich 2019 zum Ziel gesetzt, die Zahl der Stadtteilmütter in Berlin bis 2025 zu verdoppeln.
Die Stadtteilmütter können nicht nur gut mit Menschen reden. Sie können auch gut singen. Von Gitarre und Tanz begleitet singen sie zwischen den Redebeiträgen auf Arabisch und Türkisch ein Lied, dessen Melodie warm ist wie ein roter Schal.
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