Umfrage in Deutschland und USA: Klimaschutz wird als Chance gesehen

Mehr als 50 Prozent in Deutschland und den USA sehen in mehr Klimaschutz Vorteile für die Wirtschaft. Viele wollen mehr Ehrgeiz in der Klimapolitik.

Die Zeit ist gekommen noch mehr in den Klimaschutz zu investieren Foto: BildFunkMV/imago

BERLIN taz | Eine knappe Mehrheit der Bür­ge­r:in­nen in Deutschland geht davon aus, dass eine ehrgeizigere Klimapolitik der Regierung mehr ökonomische Vorteile als Risiken mit sich bringt. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos im Auftrag der Nichtgregierungsorganisation „Das progressive Zentrum“ hervor. Auch in den USA sieht die Mehrheit der Bür­ge­r:in­nen Klimaschutz als Chance für die wirtschaftliche Entwicklung an.

Für die Umfrage wurden im Frühjahr in Deutschland und den USA 1.500 Personen in Onlinebefragungen interviewt. Sie ist Grundlage einer Studie über die öffentliche Meinung zur Politik in den industriellen Kerngebieten in Deutschland und den USA. Der Umfrage zufolge glauben 52 Prozent der Befragten in Deutschland, dass ein ambitionierterer Klimaschutz der Regierung mehr Vorteile als Gefahren bringt, zum Beispiel für den Arbeitsmarkt oder die Exportwirtschaft. In den USA sind es mit 55 Prozent etwas mehr. Ebenfalls eine knappe Mehrheit sowohl in Deutschland als auch in den USA sagt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für massive Investitionen in den klimafreundlichen Umbau der Industrie ist. Rund ein Drittel sieht das allerdings sowohl in Deutschland als auch in den USA nicht so. Gleichzeitig sind in der Bundesrepublik 77 Prozent dafür, dass die Schuldenbremse reformiert wird, wenn dadurch Investitionen in die Infrastruktur, das Bildungswesen und die Gesundheitsversorgung fließen.

Fast die Hälfte der Befragten in beiden Ländern ist mit der aktuellen Klimapolitik unzufrieden. In Deutschland sind 44 Prozent der Auffassung, dass die Regierung nicht genug für den Klimaschutz unternimmt. In den USA sagen das 47 Prozent. Darunter sind auch AfD- und Donald-Trump-Anhänger:innen: 23 Prozent der AfD-Wähler:innen und 25 Prozent der Trump-Wähler:innen finden, dass ihre aktuellen Regierungen zu wenig gegen die Erderhitzung tun.

Die größten Sorgen machen sich die Befragten in beiden Ländern um die Höhe der Lebenshaltungskosten und die weitere wirtschaftliche Entwicklung, vor allem in ihrer Region. Danach folgen die Themen Migration und Klimawandel. Auffällig in Deutschland ist der Studie zufolge, dass sich vor allem Wäh­le­r:in­nen der AfD und des Bündnisses Sahra Wagenknecht besorgt über die wirtschaftliche Situation in ihrem Umfeld zeigen. „Die Wähler der Ampelkoalition sind optimistischer“, heißt es in der Studie.

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