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Galeria rettet sich selber

Gläubigerversammlung billigt den Sanierungsplan für den Warenhauskonzern. Nun werden 16 Kaufhäuser geschlossen und 1.400 Arbeitsplätze abgebaut

Deutschlands letzte große Warenhauskette Galeria wird nicht zerschlagen. Die Gläubiger­versammlung in Essen billigte am Dienstag den Sanierungsplan für den Konzern, wie In­solvenzverwalter Stefan Denkhaus mitteilte. Dieser sei von den insgesamt 6.911 Gläubigern bei nur einer Gegenstimme angenommen worden. Das Amtsgericht Essen habe den Plan ebenfalls abgesegnet. Damit­ rückt die Übernahme durch die neuen Eigner näher. „Es ist gut für die Innenstädte und die ­Belegschaften, dass Galeria nun eine Zukunft hat“, unterstrich Denkhaus. Bei einer Ablehnung des Plans durch die Gläubiger­ – unter ihnen Lieferanten und Vermieter – hätte das Ende des Geschäftsbetriebs bei Galeria gedroht.

Galeria war erneut in die Schieflage geraten, nachdem der frühere Eigner, die Signa Holding des Tiroler Investors Rene Benko, in die Insolvenz geschlittert war. Die Warenhauskette soll nun an neue Eigentümer gehen. Der Ex-Vorstandschef des Kosmetikkonzerns Coty, Bernd Beetz, und der US-Handelsunternehmer Richard Baker wollen Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen. Das Unternehmen hatte Ende April mitgeteilt, 16 seiner noch zuletzt bestehenden 92 Kaufhäuser zu schließen und rund 1.400 von derzeit 12.800 Arbeitsplätzen abzubauen.

Dem Insolvenzverwalter zufolge hatten die Gläubiger wie etwa Vermieter oder Lieferanten Forderungen von über 800 Millionen Euro angemeldet. Voraussichtlich fließen rund 2,5 Prozent der Forderungen an sie zurück. Die Insolvenzquote könne sich aber noch erhöhen, wenn Galeria Zahlungen aus Ansprüchen gegen Gesellschaften der ehemaligen Konzernmutter Signa erhalten sollte, sagte Denkhaus.

„Wir wollen Galeria in eine erfolgreiche Zukunft führen“, kündigte Beetz an. Unter den neuen Eigentümern solle die Erosion des Geschäfts durch Onlinehändler gestoppt werden. Beetz kündigte auch „gezielte Investitionen“ an. Konkrete Zahlen nannte er aber nicht. Und: Er wolle „die Belegschaft mitnehmen“. Beetz war bereits kurz Aufsichtsratschef von Kaufhof. Auch Baker ist bei Galeria kein Unbekannter. Vor der Fusion mit Karstadt war er über die kanadische Handelskette Hudson’s Bay für einige Jahre Miteigentümer. (rtr)

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