kunstraum
: Highlights zur Berlin Art Week

Lin May Saeed, „Pangolin“ (2020) Foto: The Clark Art Institute, Williamstown, USA; Courtesy Jacky Strenz, Frankfurt and the artist

Neu im Kunstherbst 2023: Die 12. Berlin Art Week (13.–17.9.) ist mit dem von Sandra Teitge kuratierten Gallery Weekend Festival für junge Positionen vereint (16.–19. 9., Studio Mondial). Absolutes Must-See der BAW ist die erste museale Einzelausstellung von Lin May Saeed in Deutschland im Georg Kolbe Museum. In der Ausstellung „Im Paradies fällt der Schnee langsam“ treffen die Tierskulpturen, Stahlarbeiten und Zeichnungen der deutsch-irakischen Künstlerin auf Skulpturen und Zeichnungen der Bildhauerin Renée Sintenis (1888–1965) aus der Sammlung des Museums. Berliner Bär meets Gürteltier im Anthropozän (Eröffnung 13. 9., 18–22 Uhr). Beim Ritt auf den Marmorlöwen im Rahmen der Performance „All Fours: Life Guardian“ von Nina Beier und Bob Kil (16.+17. 9., 11–19 Uhr) wird im Haus am Waldsee dann die Verflechtung von menschlichem Dominanzdenken und Steinwerdung im Denkmal in Szene gesetzt.

Reich an Performances ist das Programm dieses Jahr so zelebrativ wie vielfältig. Für eine Aufführung von Yoko Onos „Cut Piece“ in der Neuen Nationalgalerie (gleichzeitig Festivaltreffpunkt mit dem BAW Garten) arbeitet das Studio Yoko Ono mit Berliner Performer_innen zusammen (13.–17. 9., je 17 Uhr).

Die Galerie Thomas Schulte zeigt Arbeiten des abstrakten Malers Juan Uslé (Eröffnung 13. 9., 19–21 Uhr). Malerei von Maki Na Kamura ist an gleich zwei Orten zu sehen, bei CFA und in der Galerie Michael Werner (je ab 15. 9., 18 Uhr). In den KW zeigt Kameelah Janan Rasheed ihre zeichnerisch hoch komplexen künstlerischen Recherchen zum Potential intermedialer Übersetzungen (Eröffnung 13. 9., 19–22 Uhr).

Mit der Ausstellung „My Demons My Angels“ feiert die Galerie ChertLüdde ihren bereits 15. Geburtstag. Kasia Fudakowski zeigt zum Eröffnungsabend die seit 2014 weiterwachsende Performance „This is not a performance“ (15. 9., 18–21 Uhr). Als weitere Künstlerin der Galerie ist Annette Frick mit Fotografien bei den „Queeren Wochen“ in der Brotfabrik bei der Gun­ter Tru­be-Homage „UNERHÖRT sichtbar“ vertreten (bis 24. 9., 12–20 Uhr).

Wer es lokal konzentriert mag, kann sich einen Platz bei einer der Kiez-Touren buchen (10€, teils ausverkauft: berlinartweek.de/touren) oder sich kostenlos mit der ausliegenden Art Week Karte auf den Weg machen. Wie immer gilt: Überall Kunst, einfach der Nase nach findet sich, egal wo, Neues und Unerwartetes.

Berlin Art Week, 13.–17. 9.: berlinartweek.de/

Gallery Weekend, Eröffnungen in diversen Galerien, 15. 9., 18–21 Uhr; Sa.+So. 11–18 Uhr,www.gallery-weekend-berlin.de

Gallery Weekend Festival, 16. 9., 12–21 Uhr, 17. 9., 12–19 Uhr, Studio Mondial, Kurfürstendamm 47

Noemi Molitor