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Kinder fragen, die taz antwortetWie werden Namen erfunden?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Ella, 5 Jahre alt.

Wichtig bei der Namensgebung ist, dass der Name dem Kind nicht schadet Foto: imago

Stell dir vor, du bekommst ein Kuscheltier geschenkt, einen flauschigen kleinen Hasen. Du wirst wahrscheinlich ziemlich bald überlegen, wie der Hase heißen soll. Vielleicht nennst du ihn Hasi, das wäre sehr naheliegend. Oder du nennst ihn Kalle oder Leni oder Frieda, weil du die Namen schon mal gehört hast und du sie magst.

Vielleicht denkst du dir aber auch einen Namen aus, den es noch überhaupt nicht gibt, eben weil es ein besonderer Name sein soll. Du kannst schön klingende Laute aneinander hängen oder bekannte Wörter durcheinander würfeln, wie du willst. Gitubi, Liro, Mamu, Mumo, Kaubautabo. Na, wäre was dabei?

Bei Namen für Babys ist das etwas anders. Wenn ein Kind zur Welt kommt, können die Eltern über den Vornamen zwar weitgehend frei entscheiden. Es sollte aber zu erkennen sein, dass es sich um einen Vornamen handelt. Die meisten Eltern erfinden deshalb nichts, sondern nehmen bereits bekannte Namen, die ihnen gut gefallen. Manche Namen finden viele Eltern schön, deswegen heißen dann viele Kinder so. Im letzten Jahr waren das zum Beispiel Emilia, Sophia, Noah und Matteo. Früher war es wichtig, dass man am Namen erkennt, ob es sich um ein Mädchen oder Jungen handelt, das ist heute nicht mehr so.

Es gibt auch Eltern, die sich einen sehr ungewöhnlichen Namen aussuchen oder die sich etwas Neues ausdenken wollen. Wichtig dabei ist, dass der Name dem Kind nicht schadet. Stell dir vor, jemand würde sein Kind Pupsi oder Teufel nennen, das wäre ganz schön blöd für das Kind, oder? Es würde in der Kita und in der Schule ständig geärgert und wahrscheinlich auch noch später als Erwachsener. So ein Name ist nicht erlaubt. Auch bei Orts- oder Firmennamen dürfte es Probleme geben.

Bei Streit entscheidet das Gericht

Kaubautabo wäre für ein Kuscheltier ganz lustig, aber für ein Kind vielleicht schwierig. Ob ein Name geht oder nicht, entscheidet ein Mitarbeiter im Standesamt, das ist jemand vom Staat. Oder, wenn es richtig Streit gibt über einen Namen, eine Richterin oder ein Richter.

Vornamen kann man also schon erfinden, wenn man sich an ein paar Regeln hält. Bei Nachnamen ist es noch mal anders, die werden von den Eltern an die Kinder weitergegeben.

In anderen Ländern haben Eltern beim Erfinden eines Vornamens übrigens mehr Freiheiten als in Deutschland. In den USA können Kinder sogar nach Früchten benannt werden, sie heißen dann zum Beispiel Apple, also Apfel. Oder nach Automarken. Aber ganz ehrlich: Wer will schon gerne Opel oder Audi heißen?

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2 Kommentare

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  • Nun ein Name wie Paris kommt ja erst mal aus der Literatur und ist dort ein Personenname. Erst später wurde eine Stadt entsprechend benannt.



    Ebenso gibt es ja auch Autonamen, die ursprünglich ein Vorname waren und teilweise auch noch so genutzt werden.



    Interessant wird die in Amerika geltende Freiheit eigentlich erst dann, wenn der Vorname des Kindes eine Zeichefolge ist, die erstens niemand aussprechen kann und zweitens nicht mal mit einer Standardtastatur geschrieben werden kann.



    Für etwas vernünftigere Eltern mit Wunsch nach Einzigartigkeit gibt es in den USA sogar professionelle Vornamenausdenker

  • In den USA sieht man das etwas gelassener. Dort kann man sein Kind Dakota, Alabama, Paris oder Abcde nennen. Auch Devil oder Lucifer geht, womit wir wieder beim Teufel wären.

    Bei uns käme keiner auf die Idee, seinen Sprössling Baden-Württemberg zu nennen. Obwohl die Abkürzung BaWü dann doch wieder nett klingt.