Liebeserklärung an einen Bahnhof: Das Tor zu einer besseren Welt

Unser Autor liebt den Bahnhof Brenner. Er liegt zwischen Nord- und Südtirol und damit zwischen Österreich und Italien.

Leerer Bahnsteig mit einem Schild: Brenner - Brennero

Der Bahnhof „Brenner“ ist ein Herzensort, auch wenn er einen neuen Anstrich vertragen könnte Foto: Eibner/imago

Mindestens einmal im Jahr fahren wir über den Brenner, einmal hin und – leider, wobei zu Hause ist es auch ganz schön – wieder zurück.

Wir fahren mit dem Zug, und wenn wir auf dem Hinweg – auf dem Rückweg ist es ­anders – am Brenner stehen, weil die Lok der DB gegen eine der ÖBB oder eine von Trenitalia gewechselt wird, ist das der Moment, an dem dieser stets etwas düstere Bahnhof, der mal wieder einen Anstrich vertragen könnte – oder eben gerade nicht –, ein Herzensort ist.

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Einer, an dem noch alles vorausliegt; alles Schöne, alle Berge, die wir erklimmen oder nur betrachten, jeder Sauvignon in der Dorfbar, ­jedes Aufwachen und jedes Einschlafen, alle Knödel, jeder Schmarrn, Südtirol.

Hinter dem Brenner, so hieß es auf unseren Fahrten seit jeher, scheine die italienische Sonne. Und das stimmte immer, auch wenn es mal nicht so war. Wenn die Lok gewechselt ist, geht es weiter. Ist der Zug vorher schwerfällig der Passhöhe entgegengeruckelt, gleitet er jetzt federleicht hinab. In eine bessere Welt. Und jedes Mal denken wir: Das ist der schönste Moment der Reise.

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Viele hassen die Bahn. Und viele lieben sie. Oder schätzen sie zumindest. Die Bahn ist die ökologischere Alternative zu Auto und Flugzeug, das wird den Leuten doch immer klarer. Ohne die Bahn wird aus der Verkehrswende nichts. Mit dem 49-Euro-Ticket, das ab dem 1. Mai gilt, versucht die Bundesregierung, dieses veränderte Bewusstsein zu stärken. Grund genug, dass sich die taz der Bahn intensiv widmet.Wieso reiben sich so viele an der Bahn? Wie ist Zugfahren mit Hund? Erinnert sich noch jemand an die Schönheit der Kursbücher? Was ist der Reiz der Knödel im tschechischen Speisewagen? Diese und viel andere Fragen beantwortet die taz nach und nach unter taz.de/bahnspezial

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