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Gesetz für eine EinwegkunststoffabgabeZahlt für Müll, den Ihr produziert!

Wegwerfen von Einwegplastik ist in vielen Städten ein Ärgernis. Die Bundesregierung will nun die Hersteller an den Entsorgungskosten beteiligen.

Nicht nur ein Ärgernis, sondern auch zusätzliche Arbeit für die kommunalen Entsorger: Einwegbecher Foto: dpa

Berlin dpa/taz | Die Kommunen sollen künftig bei den Kosten der Müllbeseitigung in Parks und Straßen entlastet werden. „Es ist höchste Zeit, dass die hohen kommunalen Reinigungskosten, die durch Einwegkunststoffprodukte verursacht werden, nicht länger auf die Allgemeinheit der Steuer- und Gebührenzahler abgewälzt, sondern den Herstellern auferlegt werden“, sagte Patrick Hasenkamp, Vizepräsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU).

Das Gesetz zur geplanten Einwegkunststoffabgabe steht an diesem Donnerstag zur ersten und zweiten Lesung auf der Tagesordnung des Bundestags. Es ist die Umsetzung der EU-Einwegkunststoffrichtlinie.

Unternehmen, die Einwegplastikprodukte wie To-Go-Becher, leichte Tragetaschen, Feuchttücher, Luftballons und auch Tabakfilter herstellen, sollen demnach künftig als Beitrag gegen Umweltverschmutzung in einen Fonds einzahlen. Verwaltet wird dieser Fonds vom Umweltbundesamt, aus ihm sollen Kommunen erstmalig 2025 für das vorangegangene Jahr Ersatz für die Kosten bekommen, die ihnen durch Reinigung entstehen.

Dem VKU zufolge zahlen die Städte und Gemeinden in Deutschland jährlich Hunderte Millionen Euro, um Parks und Straßen von Zigarettenkippen, To-Go-Bechern und anderen Einwegplastik-Produkten zu reinigen und öffentliche Abfallbehälter zu leeren. Die Einnahmen des Fonds sollen etwa 450 Millionen Euro betragen.

Plastik, Pappe, Alu – egal

Die Industrieverbände kritisieren die Pläne. Die Wirtschaft sei vollständig damit ausgelastet, „den Betrieb trotz explodierender Energiepreise aufrechtzuerhalten“, so der Handelsverband Deutschland. Der VKU und andere kommunale Verbände und Um­welt­schüt­ze­r:in­nen sähen es dagegen gern, wenn die Beteiligung der Hersteller an den Entsorgungskosten noch ausgeweitet würde: „Zukünftig sollten auch Kaugummis, Pizzakartons oder Aluschalen in die Herstellerfinanzierung von kommunalen Reinigungsleistungen aufgenommen werden“, sagte Hasenkamp, der auch Leiter der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster ist.

Der Deutsche Städtetag forderte ebenfalls, das Vorhaben weiter zu fassen. „Die aktuellen Pläne für den Littering-Fonds sind ein guter Auftakt. Sie gehen aber noch nicht weit genug“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Ob der Einweg-Müll aus Plastik, Pappe oder Aluminium ist, macht für den Aufwand und die Kosten bei der Reinigung keinen Unterschied.“ Nach Ansicht des Deutschen Städtetages soll der Fonds deshalb ausgeweitet werden auf mehr Einwegprodukte und auf mehr Materialien. Mit Littering ist das achtlose Hinterlassen von Müll in der Umwelt gemeint.

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7 Kommentare

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  • Was soll die Aufregung? Jede (!) Wette, dass die "Freiheits"-partei FDP solche Vorhaben verhindert. Es schränkt unsere Freiheit ein, den Dreck in die Gegend zu werfen und vor allem aber schränkt es die Profite ein, die damit gemacht werden.



    Also: Ruhe bewahren....

  • Die Unternehmen produzieren die Einwegverpackungen lediglich. Das im Vertrauen darauf, dass diese ge-, benutzt werden. Den Müll machen die Nutzer daraus. Die müssen zahlen.

  • ....All die Unternehmen, die Kunststoffverpackungen in den Umlauf bringen, müssen die Verpackung zurücknehmen. Denn jede Verpackung ist Pfandpflichtig..!!



    Oder/Und warum stehen die Rücknahmebehälter nicht auf den Parkplätzen der Diskounter etc..?



    Warum muss die Stadt- und Gemeindeverwaltung öffentliche Flächen für Glas und Pappe vorhalten, wenn sie diese Verpackungen nicht in den Verkehr bringt....



    diese Flächen sehen ohnehin meistens ziemlich runtergekommen aus...



    Sinnvoll ist es ALLES dort abzuladen, wo es auch herkommt

  • Der Endkunde wird es eh zahlen müssen.

  • pizza-pappkartons ...

    egal.



    rein in die landschaft.

  • Irgendwie richtig.



    Aber es gibt genug Beispiele, die zeigen, dass es nur komplierter wurde:



    - für Verpackungen gibt es schon ein kostenpflichtiges System - der grüne Punkt. We verdient da eigentlich?



    - für Einwegdosen etc gibt es schon ein Pfandsystem - es wurde keine Dose weniger verkauft, sondern es verdienen nur weitere an dem System.



    - für Essen gibt es seit Anfang des Jahres Mehrwegangebotspflicht - ohne das man es merkt.



    - für alles andere demnächst die Einwegabgabe. Auch für die Müsliriegelverpackung und die Ü-Eier. Da braucht es dann wieder zig weitere Verwaltungsverordnungen, ab wieviel qcm es als Einwegverpackung gilt und ab wieviel nicht (zB Mehltüten).



    Wie wärs einfach mit weniger kaufen und vor allem nicht einfach in die Gegend werfen?

    • @fly:

      "Wie wärs einfach mit weniger kaufen und vor allem nicht einfach in die Gegend werfen?"

      Ja, der Traum vom vernünftigen Menschen ....



      Erst wenn jede unnötige Plastikverpackung 2 Euro kostet, werden Menschen den Kaffee vor Ort in Keramiktassen oder unterwegs im eigenen Behältnis trinken. Ging doch früher auch.