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RWE will Schadenersatz

Der Energiekonzern kündigt rechtliche Schritte gegen Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen an, die in Lützerath Widerstand geleistet haben. Die Höhe der Forderung ist unklar

Nach der Räumung des Dorfs Lützerath hat der Energiekonzern RWE zivilrechtliche Schritte gegen De­mons­tran­t:in­nen angekündigt. „Natürlich müssen alle Störer mit einer Schadenersatzforderung rechnen“, sagte Konzernsprecher Guido Steffen der Neuen Osnabrücker Zeitung. Wie hoch diese ausfallen könnten, sei noch nicht zu beziffern. Es liege noch keine endgültige Schadensbilanz im Zusammenhang mit der Räumung vor.

Lützerath, das zu Erkelenz in der Nähe von Düsseldorf und Köln gehört, war in einem tagelangen Großeinsatz der Polizei gegen den Widerstand Hunderter Klimaaktivisten geräumt worden. RWE will dort Braunkohle abbauen. Nach Angaben des Energiekonzerns kam es zu erheblichen Sachbeschädigungen, unter anderem an Fahrzeugen und Anlagen des Konzerns. Zudem seien mehrere Brunnen und Schaltanlagen zerstört worden.

Die Aktionen von Klimaschützern am Rande des Tagebaus Garzweiler stoßen in den betroffenen Ortsteilen nach dem Eindruck des Erkelenzer Bürgermeisters Stephan Muckel zunehmend auf Kritik. „Nach meinem Eindruck kippt die Stimmungslage in den Dörfern ein bisschen“, sagte der CDU-Politiker. Dies geschehe vor dem Hintergrund von Protesten, bei denen ein Teil der Teilnehmer sich nicht an Regeln gehalten habe. Viele Menschen seien aufgebracht über Protestformen wie Ankleben oder das Abseilen von Brücken, berichtete Muckel. Man sehe in den verbliebenen Orten zudem vermehrt Graffiti, Müll und Dreck.

Die Bürgerinitiative „Alle Dörfer bleiben“ nannte die Kritik „maßlos übertrieben“. „Es gab in den letzten Tagen Einzelfälle, bei denen Menschen in verlassene Häuser eingedrungen sind und sie verschmutzt haben – das finden wir sehr bedauerlich“, sagte Dorothée Laumanns. Für entstandene Schäden werde man aufkommen. Die De­mons­tran­t:in­nen hätten aber in Keyenberg „erstaunlich wenig Müll zurückgelassen“, der schließlich auch selbst beseitigt worden sei. Die Schäden würden politisch instrumentalisiert, kritisierte Alexandra Brüne von der Initiative. Derweil plane RWE sogar, einen Straßenzug am Rande von Keyenberg abzureißen, um den Kohleabbau zu erleichtern. Das sei der eigentliche Skandal. (dpa)

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