Lektionen der Woche: Süße Nager, steile Kurven
Bei 100 Prozent ist längst nicht Schluss. Disney rettet den Osten. Eine Maus mit Zorro-Maske. Fünf Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.
1 Bei 100 Prozent ist nicht Schluss
Gebannt starren wir auf Kurven. Erst auf Inzidenzwerte und Impfquoten, zuletzt auf Gaspreise und – ganz wichtig – Gasspeicherfüllstände. Da jubelten wir bei entscheidenden Hürden: 60, dann 80 Prozent. Am Montag meldeten die Kurven: 100,02 Prozent. Wie kann das sein? „Das von den Gasspeicherbetreibern ausgewiesene Arbeitsgasvolumen gibt die gesicherte Kapazität an“, erklärt die Bundesnetzagentur. Die physikalischen Möglichkeiten der Speicher lägen teilweise darüber. Es kann also weitergepumpt werden.
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2 Disney rettet den Osten
Corona zwang die Kreuzfahrtbranche fast in die Knie, dazu kam der Klimascham. Doch nach zwei Jahren Krise boomen Kreuzfahrten wieder. Das hat auch der US-Konzern Disney erkannt – und von den insolventen MV-Werften in Wismar die „Global Dream“ gekauft. Rund 900 Mitarbeiter haben so eine mittelfristige Perspektive. Das Schiff, das noch gar nicht fertiggestellt ist, war ursprünglich für den asiatischen Raum bestimmt – als schwimmender Glücksspielpalast. Statt Roulette und Blackjack gibt es ab 2025 wohl Arielle-Musicals und Frozen-Restaurants. Disney als Retter in der Not – klingt wie im Film, oder?
3 Mäuse tragen Masken
Das kommende Jahr hat schon seinen ersten Star: den Gartenschläfer. Der kleine Nager wurde von der Deutschen Wildtierstiftung zum Tier des Jahres gewählt. Sein Lebensraum hat sich in Europa zuletzt halbiert. Der Gartenschläfer entstammt der Familie der Schlafmäuse, ist an seiner markanten schwarzen Zorro-Maske zu erkennen und ist im Vergleich zu den artverwandten Haselmäusen und Siebenschläfern bislang wenig bekannt. Möge die Wahl dies ändern.
4 Läuft bei uns
Die Preise steigen, die Angst vor einer Wirtschaftskrise wächst. Aber Deutschlands größten Unternehmen geht’s richtig gut. Hurra! Im vergangen Quartal stiegen die Umsätze der 40 DAX-Konzerne um 23 Prozent, die Gewinne um 28 Prozent. 2022 wird voraussichtlich sogar ein Rekordjahr. Wie das geht? Die Unternehmen legen die steigenden Kosten für Personal, Logistik, Energie auf die Kunden um. Ach so, Mist.
5 Tech ist tot
Ob bei Amazon, Twitter oder Facebook, im Silicon Valley werden derzeit Tausende Mitarbeiter von Techfirmen entlassen. Die Rede ist von einer ganzen Reihe von Gründen. Fehlinvestitionen, Ende des Coronabooms, sonstige Veränderungen im Techsektor. Anders ist das bei der wochentaz. Der geht es eine Woche nach Geburt blendend und sie freut sich über Tausende neue LeserInnen.
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