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Tote bei Anschlag auf russische Botschaft in Kabul

Unter den sechs Toten des Selbstmordanschlags sind auch zwei Botschaftsmitarbeiter

Von Thomas Ruttig

Bei einem Anschlag vor der russischen Botschaft in Afghanistans Hauptstadt sind nach Angaben der Taliban-Polizei mindestens sechs Menschen getötet worden. Ein Selbstmordattentäter sprengte sich am späten Vormittag (Ortszeit) in einer Warteschlange vor der Konsularabteilung der Botschaft im Westkabuler Stadtteil Darulaman in die Luft. Sicherheitsanalysten in Kabul sagen, dass insgesamt 18 Menschen „getötet oder verletzt“ wurden.

Unter den Toten sind zwei russische Botschaftsangestellte sowie vier afghanische Zivilisten, wie die Botschaft und die Taliban-Behörden übereinstimmend mitteilten. In dem russischen Tweet heißt es: „Die Explosion tötete zwei Angestellte der diplomatischen Mission; es gibt Opfer auch unter den Bürgern Afghanistans.“ Russische Medien gaben inzwischen den Namen des toten Diplomaten als Michail Schach an; der zweite russische Tote ist demzufolge ein Wachmann.

Bei dem Anschlag handelt es sich um den ersten auf eine diplomatische Vertretung in Afghanistan seit der dortigen Machtübernahme der Taliban im August 2021. Bemerkenswert ist, dass die russische Botschaft zum Ziel wurde. Denn Moskau unterhält wie weitere 14 Staaten, die EU und die UNO dort eine diplomatische Mission, erkennt das Taliban-Regime aber nicht offiziell an. Moskaus Diplomaten haben im Gegensatz zu den Vertretern westlicher Staaten einen regen Delegationsaustausch. Russland verhinderte mit China Ende August bei der UNO die Ausweitung von Reisesperren für Taliban-Führer und setzt sich für die Freigabe von in den USA eingefrorenen afghanischen Staatsguthaben ein. Interesse daran, die Beziehungen zwischen Kabul und Moskau zu stören, hat insbesondere die Terrormiliz „Islamischer Staat“, der wiederholt Selbstmordanschläge in Kabul verübte.

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