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Strom- und GaskriseLemke will Verbraucher schützen

Sollten die Energiepreise weiter steigen, muss es ein Moratorium für Strom- und Gassperren geben, fordert Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke.

Steffi Lemke beim Landesparteitag der Grünen am 9. Juli 2022 Foto: Sebastian Willnow/dpa

Berlin epd | In der Energiekrise will Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) Gas- und Stromsperren für private Verbraucher verhindern. Sollte die Bundesnetzagentur den Energieversorgern erlauben, die gestiegenen Weltmarktpreise an die Verbraucher weiterzugeben, müsse es ein Moratorium für das Abstellen von Strom und Gas geben, sagte Lemke der Bild am Sonntag.

„Wir müssen einerseits sicherstellen, dass die Versorger die Energieversorgung im Land aufrechterhalten können“, erklärte die Ministerin. „Und andererseits darf niemandem in solch einer Krisensituation der Strom oder das Gas abgestellt werden, weil er mit der Rechnung in Verzug ist.“ Im Krisenfall müsse auch über ein weiteres Hilfspaket entschieden werden.

Zudem habe die Bundesregierung festgelegt, „dass Energieunternehmen ihre Kunden drei Monate im Voraus darüber informieren müssen, falls sie Energielieferungen einstellen wollen“. So werde verhindert, dass es zu einer Situation wie im letzten Winter komme, als Billigstromanbieter reihenweise einfach die Lieferungen eingestellt haben.

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3 Kommentare

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  • Und wie wäre es mit einem Gaspreisdeckel?



    "Marcel Fratzscher



    @MFratzscher



    (...)



    ich bin mittlerweile überzeugt, dass ein #Gaspreisdeckel die beste Option im Winter sein wird, um eine Grundversorgung beim Heizen für ALLE gewährleisten zu können.



    Ein kluger & wichtiger Vorschlag von @SDullien



    & @IsabellaMWeber

    @SDullien

    Interessant: Jetzt fordert Dobrindt, was @IsabellaMWeber und ich schon vor ein paar Monaten vorgeschlagen hatten: Der "Bürgerbasispreis" beim Gas ist praktisch identisch zu unserem #Gaspreisdeckel wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/20



    twitter.com/MFratz...wWhMC-yfiWwe4qAAAA

  • "Sollte die Bundesnetzagentur den Energieversorgern erlauben, die gestiegenen Weltmarktpreise an die Verbraucher weiterzugeben,..."

    Sollte die Bundesnetzagentur so dreist sein, dass mein bestehender Vertrag mit meinem Energieversorger keine Gültigkeit mehr hat, dann... sollten sich diese Herren warm anziehen... und rechtzeitig den Glaser bestellen. Zeitgleich würde ich dann dafür sorgen, dass mein Miet-, Versicherungs- oder Leasingvertrag mit der gleichen Taktik abgesichert wird, damit ICH nicht pleite gehe.

  • Frau Lemke sagte aber auch, das mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu einer demütigen Betrachtung der für Deutschland absehbaren Energieprobleme zu mahnen sei und dass das Leid der Ukrainer seit dem Tag des russischen Angriffs den vordringlichen Handlungsbedarf darstelle. Dürre und Hunger in Afrika seien ihrer Meinung nach viel bedrohlicher.