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Thaifoodmarkt in BerlinAbspülen oder Abräumen

Die Thaiwiese im Berliner Preußenpark muss ab Pfingsten Mehrweggeschirr anbieten. Sonst droht die Räumung.

Die Händler auf der Thaiwiese könnten an Pfingsten ungebetenen Besuch bekommen Foto: dpa/Jörg Carstensen

Berlin taz | Am Pfingstwochenende könnte das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf die HändlerInnen der Thaiwiese im Wilmersdorfer Preußenpark auffordern, den Markt zu räumen. So steht es in einer Abmahnung von Ordnungsamtsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) an den Thailändischen Verein Berlin, der den Markt betreibt. Grund ist, dass die meisten HändlerInnen Einweggeschirr verwenden – was der Vertrag zwischen dem Bezirk und dem Marktbetreiber allerdings ausschließt. Dadurch entsteht viel Müll.

KundInnen, die eigenes Geschirr mitbringen, sollen einen Preisrabatt bekommen

Parichat Pai, die Vorsitzende des Thailändischen Vereins, berichtet der taz: „Tatsächlich verpflichtet uns der Bezirk per Vertrag, kein Einweggeschirr zu verwenden, um Müll zu vermeiden.“ Außerdem sollen diejenigen KundInnen einen Preisrabatt bekommen, die eigenes Geschirr mitbringen. An sich begrüße der Verein das Vorhaben, allerdings würden derzeit noch die Voraussetzungen fehlen, sagt die Vereinsvorsitzende der taz: Charlottenburg-Wilmersdorf will im Preußenpark ein Multifunktionsgebäude errichten, in dem Geschirr ausgeliehen und gespült werden kann. Mit der Fertigstellung ist 2024 zu rechnen. Derzeit gibt es an den Marktständen weder fließendes Wasser noch Strom, was aber Voraussetzung zum Geschirrspülen ist.

Keine Spülmöglichkeit

Mitte Mai habe das Bezirksamt bei einer Kontrolle die Nutzung von Einweggeschirr dokumentiert und dem Betreiberverein eine Abmahnung erteilt, sagt Pai. Das Papier liegt der taz vor. Falls bis Pfingsten der Verzicht auf Einweggeschirr nicht erfolge, so steht es dort, werde der Bezirk „die betroffenen Händler zur Räumung des Marktes“ auffordern. Stadtrat Schruoffeneger bietet dem Verein an, einen Pavillon im Preußenpark mit Wasseranschluss zum Geschirrspülen zu nutzen. Parichat Pai: „Allerdings hat uns das Grünflächenamt mitgeteilt, dass dieser Pavillon kurzfristig nicht zur Verfügung steht. Wir haben also Pfingsten noch keine Möglichkeit, Geschirr zu spülen.“

Schruoffeneger räumt ein, „dass es noch einige formale Vorbereitungen für die Inbetriebnahme des Pavillons braucht“. Das hindere die HändlerInnen aber nicht, andere Möglichkeiten der Verwendung von umweltfreundlichem Geschirr zu nutzen. Beispielsweise könne auch essbares Geschirr eingesetzt werden. „Eine Auflage übrigens, die wir bei fast allen Straßenfesten mittlerweile erteilen und die in der Regel problemlos umgesetzt wird.“ Zudem könnten ein Standrohr zur Wasserversorgung an einem Hydranten sowie ein Geschirrspülmobil ausgeliehen werden.

Aber möglicherweise hat der Bezirk das nicht dem Thailändischen Verein angeboten. Pai kennt das Angebot nicht, sagt sie. „Mit essbarem Geschirr haben wir hingegen versucht zu arbeiten. Aber das ist für Suppen und viele Salate nicht geeignet.“ Der Verein hat den Bezirk darum um eine Fristverlängerung von drei Wochen für die Auflage gebeten, und sucht parallel nach einem Anbieter für Leihgeschirr.

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3 Kommentare

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  • Hätte mich auch gewundert, daß man ein funktionierendes Mehrwegsystem installieren kann in einer Stadt, die noch nicht mal eine Wahl fehlerfrei organisieren kann.

  • Da braucht's auch mal neue technische Lösungen. Z.B. zentrale Rückgabewagen mit Rückgabeautomaten. Da wird das Geschirr halt gesammelt und kann ggf. auch direkt gespült werden.

    Die Marktbeschicker bezahlen halt im Vorfeld für das Geschirr etwas mehr wie das Pfand (um die Kosten zu decken).



    Dann gibt es auch keinen Aufwand mit dem Clearing.

  • Wird ja seit heute auch so praktiziert und klappt ganz gut!