Ikone des jungen Feminismus: Frauen, die sich befreien

Die britische Feministin Laurie Penny liest in Bremen, Hannover und im Livestream aus ihrem Buch „Sexuelle Revolution“.

Laurie Penny

Wird als „Ikone des jungen Feminismus“ gefeiert: Laurie Penny Foto: Guillem Lopez/dpa

HAMBURG taz | War da nicht was? „Sexuelle Revolution“, das ist, wenn die Typen, die immer schon gut dastanden, noch ein paar Möglichkeiten mehr bekommen, sich auszuleben, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, ihr Begehren zu seinem Recht kommen zu lassen, oder? Klar, die gerne sogenannte „Sexuelle Revolution“ der 1960er-Jahre hat auch Frauen Gutes gebracht, mehr Rechte, mehr Selbstbestimmung; manchen jedenfalls, in manchen Teilen der Welt. Aber haben nicht doch vor allem Männer profitiert? Ein bestimmter Typus Mann, zumal?

„Eine sexuelle ‚Revolution‘, die mächtigeren Menschen den Zugriff auf Sex erleichtert, ist in keinster Weise radikal“: Das schreibt Laurie Penny ziemlich zu Beginn ihres neuen Buches „Sexuelle Revolution“ (Edition Nautilus, Hamburg 2022, a. d. Engl. von Anne Emmert, 384 S., 24 Euro). Nach dem Auftakt in Hamburg, am Feministischen Kampftag und moderiert von der investigativen Journalistin Juliane Löffler – eine „Heldin“, so Penny –, folgen nun weitere Auftritte der diskutierfreudigen Autorin.

Dem eingangs Umrissenen setzt die britische Feministin, Jahrgang 1986, etwas entgegen: eine sexuelle Revolution, die „nicht nur auf sexuelle Ermächtigung abzielt. Sondern auf sexuelle Befreiung“. Um die „grundlegende Revision von Genderrollen und sexuellen Regeln“ geht es, „von Arbeit und Liebe, Traumata und Gewalt, Lust und Macht“.

Für Penny sind „Männer“ und „Frauen“ keine biologischen, keine fixen Größen; vom Feminismus profitieren alle Geschlechter. Das ist erwähnenswert, weil sich ja wieder vermehrt Leute an so was stoßen. Auch solche, die diesen Kampf als den ihren begreifen.

Laurie Penny liest am

Mo, 14. 3., 19.30 Uhr, Bremen, Schwankhalle

Di, 15. 3.,19.30 Uhr, Hannover, Literaturhaus

Mi, 16. 3., 20 Uhr, taz Talk, Livestream: youtu.be/qvbtkkMOW_g

So eine Revolution ist keine Selbstgängerin (auch wenn das zu behaupten vielleicht Bücher verkaufen hülfe, so genannt konstruktivere nämlich). Nein, Frauen, die etwas wollen, erfahren Widerstand: „Im gesamten Globalen Norden und darüber hinaus provoziert ein sich veränderndes Kräfteverhältnis zwischen Männern und Frauen einen brutalen politischen Gegenschlag“, so Penny mit Blick auf Incels, Nazis und andere um sich keilende, auch mordende Männerdarsteller.

Interessant: Aus dem Originaluntertitel „Modern Fascism and the Feminist Fightback“ wurde „Rechter Backlash und feministische Zukunft“ – was kommt also zuerst, was ist Aktion, was Reaktion?

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