Sturmtief „Ylenia“ über Berlin: Sturmnacht verlief glimpflich

Die Deutsche Bahn stellt vorerst den Fernverkehr in Berlin und Brandenburg ein. Die Berliner Feuerwehr warnt weiter davor, das Haus zu verlassen.

Reisende am Berliner Hauptbahnhof

Am Berliner Hauptbahnhof war am Donnerstagmorgen wegen Sturmtief „Ylenia“ für viele Endstation Foto: picture alliance/dpa | Paul Zinken

BERLIN dpa | Die Deutsche Bahn hat den Fernverkehr in mehreren Bundesländern, darunter in Berlin und Brandenburg, eingestellt. Bis in die Mittagsstunden seien keine Fernzüge im Einsatz, teilte die Bahn am Donnerstagmorgen mit. Auch im Regionalverkehr komme es zu Zugausfällen und Verspätungen. Wegen des noch andauernden Sturms sei mit weiteren Störungen zu rechnen. Das aktuelle Sturmtief beeinträchtige den Zugverkehr in Berlin und Brandenburg stark, sagte ein Bahnsprecher. „Bäume sind auf Gleise und Oberleitungen gefallen, wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Störungen zu beseitigen.“

Wegen des Sturms hat die Berliner Feuerwehr am Donnerstagvormittag zum zweiten Mal den Ausnahmezustand ausgerufen. Ausnahmezustand bedeutet, dass so viele Alarmrufe eingehen, dass sie nicht mehr wie sonst üblich nacheinander abgearbeitet werden können, sondern andere Prioritäten gesetzt werden. Das kommt häufiger vor.

Zuvor hatte die Feuerwehr am frühen Donnerstagmorgen zum ersten Mal vorübergehend den Ausnahmezustand ausgerufen, wie ein Sprecher der Berufsfeuerwehr sagte. Rund zwei Stunden später, um 4.30 Uhr, wurde er wieder beendet. Der Feuerwehr zufolge war die Lage am frühen Morgen entspannter, man kümmere sich nun vor allem um Folgeeinsätze.

Ab 2 Uhr war den Angaben zufolge zunächst ein starker Anstieg an wetterbedingten Einsätzen zu verzeichnen. Gegen 2.30 Uhr habe man sich entschieden, den Ausnahmezustand auszurufen. Mehrere Freiwillige Feuerwehren wurden in den Dienst gerufen, um die Berufsfeuerwehr zu unterstützen.

Die Auswirkungen des Sturmtiefs auf U-Bahn, Straßenbahn und Busse in Berlin waren indes, anders als im Fernverkehr, „kleiner als erwartet“. Das teilte ein Sprecher der Berliner Verkehrsbetriebe BVG am Donnerstagmorgen mit. Wegen umgestürzter Bäume und großer Äste oder Gegenstände auf der Fahrbahn mussten einige Buslinien umgeleitet werden. Bei der Straßenbahn sei es nur ganz vereinzelt zu Störungen gekommen.

Als Vorsichtsmaßnahme fahren die Straßenbahnen und U-Bahnen auf den Außenstrecken zudem langsamer, hieß es. In der Nacht sei es zu kurzzeitigen Verspätungen bei den Nachtbuslinien gekommen. Insgesamt sei die Lage aber sehr ruhig, sagte der Sprecher.

Die Feuerwehr musste zu Dutzenden Einsätzen ausrücken. Dabei handelte es sich ihren Angaben nach überwiegend um umgestürzte Bäume und lose Dachziegel oder ähnliche Gebäudeschäden. In Lichterfelde waren etwa drei Bäume auf parkende Autos gefallen, auch ein Lichtmast wurde mitgerissen. Meldungen von Verletzten lagen aus Berlin zunächst nicht vor.

Brandenburger Feuerwehren im Dauereinsatz

In Brandenburg war die Feuerwehr in vielen Landkreisen im Dauereinsatz. Bisher sei es noch zu keinen witterungsbedingten Verkehrsunfällen gekommen, sagte ein Feuerwehrsprecher am Donnerstagmorgen. In den Landkreisen Cottbus, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald und Elbe-Elster sei es demnach in der Nacht zu etwa 150 Einsätzen wegen umgefallener Bäume gekommen, sagte der Sprecher. Besonders in den Landkreisen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz seien viele Bäume auf die Fahrbahn gefallen, hieß es.

Auch in den Landkreisen Frankfurt (Oder), Oder-Spree und Märkisch Oderland habe es seit den frühen Morgenstunden viele Einsätze gegeben – insgesamt etwa 80, wie ein anderer Sprecher am Donnerstagmorgen mitteilte, ebenfalls vor allem wegen umgefallener Bäume.

Die Berliner Feuerwehr warnt weiterhin davor, das Haus zu verlassen, wenn das nicht unbedingt nötig sei. Es sei damit zu rechnen, dass der Sturm im Laufe des Vormittags noch einmal an Stärke zunehme, warnte der Feuerwehrsprecher. Wälder und Parkanlagen in Berlin sollten besser nicht betreten werden, etwa weil durch den Sturm Äste von den Bäumen fallen könnten.

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