Ukraine-Russland-Konflikt: London will Waffen an Kiew liefern

Zur „Selbstverteidigung der Ukraine“ will Großbritannien dem Land Panzerabwehrraketen liefern. Baerbock hatte das zunächst ausgeschlossen.

Zwei Herren, beide im Anzug, schütteln sich vor einer glamourösen Wandverkleidung die Hände.

Ukraines Präsident Selenski trifft UK-Verteidigungsminister Wallace im November 2021 Foto: ap

LONDON/BERLIN dpa/taz | Angesichts der Befürchtungen einer russischen Invasion in der Ukraine will Großbritannien die ehemalige Sowjetrepublik mit leichten Panzerabwehrwaffen versorgen. Es gehe darum, die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu verbessern, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am Montagabend im Parlament. „Es handelt sich nicht um strategische Waffen und sie stellen keine Bedrohung für Russland dar. Sie sollen zur Selbstverteidigung eingesetzt werden“, betonte er.

Eine kleine Anzahl britischer Armeeangehöriger solle das ukrainische Militär dort für kurze Zeit im Umgang mit den Waffen ausbilden, ergänzte der Minister. Um welche defensiven Panzerabwehrwaffen es genau geht, sagte er nicht. „Die Ukraine hat jedes Recht, ihre Grenzen zu verteidigen“, so Wallace weiter. Zuletzt hatte der Minister daran erinnert, dass Großbritannien beim Erhalt der ukrainischen Marine helfe. Seit 2015 seien mehr als 22.000 ukrainische Soldaten von Briten trainiert worden.

Bei ihrer Reise nach Kiew am Montag hatte Außenministerin Annalena Baerbock deutsche Waffenverkäufe an die Ukraine zunächst ausgeschlossen. Man wolle die Situation nicht weiter eskalieren lassen, so Baerbock. Am Wochenende zuvor hatte der ukrai­nische Botschafter in Deutschland deutliche Worte gewählt, er sprach von „unterlassener Hilfeleistung“.

Auch in Deutschland wird die Zurückhaltung der Bundesregierung kritisiert: Friedrich Merz, vielleicht bald CDU-Chef, sprach sich im Dezember dafür aus, der Ukraine Defensivwaffen zu liefern. Die Bitten des Landes seien legitim. Bislang erhielt Kiew Waffenlieferungen vor allem aus den USA.

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