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Laschet im Plagiatstress

Auch der Unions-Kanzlerkandidat hat in einem Buch eine Passage ohne Quellenangabe übernommen

Nach Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock muss sich nun auch Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet mit Plagiatsvorwürfen auseinandersetzen. Laschet bat am Freitag um Entschuldigung, dass er in seinem Buch „Die Aufsteigerrepublik“ aus dem Jahr 2009 Fehler gemacht habe.

„Mindestens ein Urheber des im Buch verwendeten Materials wird weder im Fließtext noch im Quellenverzeichnis genannt. Dafür möchte ich ausdrücklich um Entschuldigung bitten, denn sorgfältiges Arbeiten beim Verfassen von Werken und die Achtung des Urheberrechts sind für mich auch eine Frage des Respekts vor anderen Autoren“, teilte der CDU-Chef mit. Er habe eine Prüfung des Buches veranlasst.

Die Vorwürfe stammen von dem sogenannten Plagiatsjäger Martin Heidingsfelder („VroniPlag“). Es handelt sich um eine Passage, die sehr ähnlich in einer Veröffentlichung des Beraters Karsten Weitzenegger von 2008 zu lesen war. Die Passage Laschets lautet laut einer auf Twitter veröffentlichten Gegenüberstellung so: „Fest steht: Brain-Gain durch Migration ist auch für die Herkunftsländer möglich, dann nämlich, wenn qualifizierte Arbeitskräfte nicht dauerhaft abwandern, sondern in einem anderen Land Erfahrungen sammeln und danach in ihr Heimatland zurückkehren“.

Das Buch habe er als damaliger NRW-Integrationsminister geschrieben, teilte Laschet mit. Deshalb habe er sich für das Buch auch auf Ausarbeitungen des Ministeriums gestützt.

Auch Baerbock hatte gesagt, es tue ihr leid, als Plagiatsvorwürfe aufgekommen waren. Ihr war vorgeworfen worden, mehrere Passagen aus anderen Büchern ohne Kennzeichnung übernommen zu haben.

Barbara Dribbusch (mit dpa)

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