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Hochwassergebieten drohen neue Gewitter

Im Süden und Westen Deutschlands kann es wieder regnen und hageln. Einige Hochwasserregionen sind noch immer ohne Trinkwasser und Strom

Nach der Flutkatastrophe drohen den Menschen im Westen Deutschlands erneut Gewitter und Starkregen – wenn auch regional begrenzt. Zudem bleibe die Regenmenge wohl meist unterhalb der Warnschwelle, wie der Wetterdienst (DWD) am Freitag berichtete. Die Helfer in der betroffenen Region in Rheinland-Pfalz bereiteten sich auf die Situation vor. Auch wenn aus derzeitiger Sicht die Wetterprognose nicht als bedrohlich für den Eifelkreis Bitburg-Prüm eingeschätzt werde, könnte es infolge des zurückliegenden Hochwassers vereinzelt kritische Situationen geben, teilte die Kreisverwaltung mit. Der Katastrophenschutz des Kreises treffe daher in Abstimmung mit den Feuerwehren Vorkehrungen, insbesondere würden Sandsäcke vorbereitet.

Nach Einschätzung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) könnte es an der Ahr bei Starkregen wegen verstopfter Kanalisation zu „erneuten Wasseranstauungen in einigen Bereichen“ kommen. Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes in Rheinland-Pfalz, Frank Hachemer, sagte im Radioprogramm SWR Aktuell: „Im Moment wird gerade massiv schweres Gerät ins Einsatzgebiet geschickt und auch dort vorgehalten, um alles passierbar zu machen.“ Bei der Hochwasserkatastrophe im Westen kamen mindestens 179 Menschen ums Leben.

Einige Gegenden sind immer noch ohne Strom und Trinkwasser. Wegen Trinkwasserknappheit hat etwa der Zweckverband Eifel-Ahr jegliche Wasserverschwendung auch für nicht von der Flut betroffene Gebiete untersagt. Das nordrhein-westfälische Umweltministerium unterstützt die von Unwetter betroffenen Kommunen und Krisenstäbe bei der Organisation der Abfallentsorgung. Dazu sei jetzt eine eigene Koordinierungsstelle eingerichtet worden, teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf mit.

Als Zeichen der Solidarität und im Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe sollten am Freitagabend 18 Uhr bundesweit in vielen Kirchen die Glocken läuten. Die evangelischen Landeskirchen haben gemeinsam mit katholischen Bistümern zum Geläut mit anschließender Andacht aufgerufen. Die Klimabewegung Fridays for Future rief am Freitag unter anderem in Hamburg zu einer Solidaritätsdemonstration auf. Es waren der Polizei zufolge rund 500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen angemeldet worden. Die Bewegung wollte mehr Entschlossenheit im Kampf gegen die Klimakrise einfordern und gleichzeitig der Opfer der Fluten gedenken. Zudem sollten Spenden für die Hochwasseropfer gesammelt werden.

Die Deutsche Bahn ist zuversichtlich, dass bis Ende des Jahres die größten Schäden in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten behoben werden können. In manchen Regionen, vor allem in Rheinland-Pfalz, könnte es hingegen länger dauern. Die Bahn schätzt die Schäden an Strecken, Bahnhöfen und Fahrzeugen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen auf insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro. 600 Kilometer Gleise seien betroffen sowie 50 Brücken und Dutzende Stationen und Haltepunkte. Knapp 40 Stellwerke sowie mehr als 1.000 Oberleitungs- und Signalmasten seien beschädigt worden. (dpa)

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