Ufo-Bericht aus dem Pentagon: Kaum Erklärungen
Viele Menschen haben gespannt gewartet: auf den Bericht zu „nicht identifizierten Luftphänomenen“. Über Aliens steht darin aber nichts.
WASHINGTON afp | Die US-Geheimdienste haben einen mit Spannung erwarteten Bericht über Ufo-Sichtungen des Militärs veröffentlicht – und dabei viele Fragen offen gelassen. In dem am Freitag vorgelegten Dokument der US-Geheimdienstdirektion heißt es, es gebe mit nur einer Ausnahme für keines der gesichteten unbekannten Flugobjekte eine Erklärung. „In unserem Datensatz fehlt es derzeit an ausreichenden Informationen, um Vorfälle spezifischen Erklärungen zuzuordnen.“
Hinweise auf mögliches außerirdisches Leben finden sich in dem Bericht nicht. Explizit ausgeschlossen wird die Existenz von Aliens ebenfalls nicht – der neunseitige Bericht lässt das Thema außen vor.
Ausgewertet wurden 144 Berichte des Militärs über Sichtungen zwischen den Jahren 2004 und 2021. In 80 Fällen wurden die Objekte durch gleich mehrere Sensoren erfasst. Bei 18 Vorfällen wurde von „einem ungewöhnlichen Bewegungsmuster oder ungewöhnlichen Flugcharakteristiken“ des Flugobjekts berichtet.
Bei einem Flugobjekt handelte es sich dem Bericht zufolge vermutlich um einen großen, Luft verlierenden Ballon. „Die anderen (Objekte) bleiben unerklärt.“
In dem Bericht werden fünf Kategorien genannt, denen unbekannte Flugobjekte vermutlich zugeordnet werden könnten: Objekte wie Ballons, Drohnen, Abfälle oder auch Vögel; natürliche atmosphärische Phänomene wie Eiskristalle, Feuchtigkeit oder thermische Fluktuationen; Neuentwicklungen oder Geheimprogramme der USA; mögliche Technologien von Staaten wie Russland und China oder privaten Akteuren; und zu guter Letzt „andere“.
Im vergangenen Jahr vom Pentagon veröffentlichte Videos von drei als „nicht identifiziert“ eingestuften Flugobjekten hatten zuletzt Gerüchte angeheizt, wonach die US-Geheimdienste über Informationen über intelligentes außerirdisches Leben verfügen könnten.
Der frühere US-Präsident Barack Obama gab den Spekulationen Mitte Mai in einer Fernsehshow neue Nahrung: „Über Aliens gibt es einige Dinge, die ich hier nicht sagen kann“, sagte Obama scherzhaft. Was aber stimme, sei, „dass es Bilder und Aufnahmen von Objekten im Himmel gibt, von denen wir nicht genau wissen, was sie sind, und bei denen wir nicht erklären können, wie sie sich bewegen“.
Den nun vorgelegten Ufo-Bericht hatte der US-Kongress angefordert. Das US-Verteidigungsministerium forscht schon seit Jahrzehnten im Geheimen über unbekannte Flugobjekte, oder unidentifizierte Luftraum-Phänomene (UAP), wie sie das Pentagon nennt.
Dabei interessiert sich das Militär weniger für die Frage, ob tatsächlich Aliens die Erde besuchen. Die Experten des Verteidigungsministeriums gehen vielmehr der Frage nach, ob sie es möglicherweise mit neuer Rüstungstechnologie von Rivalen wie Russland und China zu tun haben. Es wäre ein Albtraum für die Weltmacht, wenn potenzielle Gegner über technologisch überlegenes Militärgerät verfügten.
Leser*innenkommentare
Kappert Joachim
Es wurden aeronautische Phänomene untersucht. Das menschliche Gehirn macht dann aus Wolken oder Flugzeugabgasen oft fantasievolle Aliens. Außerirdische Besucher hat man bisher nicht gefunden, auch nicht in den X-Files.
92293 (Profil gelöscht)
Gast
Die müßten endlich mal zu Pötte kommen und über die NATO oder eu bekannt geben in welchen weiteren Staaten solche Flugmanöver registriert wurden. Und solche reden von wegen Arroganz wenn man Außerirdische negiert kann man dann eine gewisse Zeit beiseite lassen, denn man hat Zeit und Aufwand zu erbringen ob bzw. Wieviel Staaten in solch eine Entwicklung involviert sein könnten. Und mit Verlaub ich glaube einfach nicht dass Kampfjets das einzige Mittel zu Untersuchungszwecken gewesen sind.
Günter Witte
WARUM ?? sollten, wenn es überhaupt Leben außerhalb der uns bekannten Grenzen gibt, Wesen die Raum ( und Zeit ) überwinden können, uns "besuchen" ?? ist das selbe als wie wenn ich Ameisen eine Taschenlampe schenke ...
Tony Mississippi
@Günter Witte Vielleicht aus demselben Grund aus dem unsere Forscher in den Regenwald gehen und dort Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Wissenschaftliches Interesse.
Mitch Miller
@Günter Witte Ich glaube nicht dran, aber ein Grund wäre schlicht "Beobachtung". Z.B. ob wir gefährlich werden können.
Wobei das anthropozentrisch ist.
Vielleicht finden die uns auch nur putzig und kommen aus touristischen Gründen her, und weil wir eigentlich sehr langweilig sind weil wir grösstenteils damit beschäftigt sind, uns und unseren Lebenraum zu zerstören, kommen nur sehr wenige Besucher.
Oder man will nur sichergehen, dass wir uns selbst beseitigen, bevor wir im All zu einer Gefahr werden.
Zu denken, eine technisch überlegene Spezies hätte kein Interesse an einem Ameisenhaufen, ist jedoch auch anthropozentrisch.