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MittelmeerUN verzeichnen für 2021 mehr Tote auf Fluchtrouten

Auf den Fluchtrouten über das Mittelmeer sind nach UN-Zahlen von Januar bis Ende Juni mehr als doppelt so viele Menschen ums Leben gekommen wie im gleichen Zeitraum 2020. Gleichzeitig versuchten in den sechs Monaten 58 Prozent mehr Menschen, das Mittelmeer Richtung Europa zu überqueren, insgesamt fast 76.000, wie die UN-Organisation für Migration (IOM) am Mittwoch in Genf berichtete. Die nordafrikanischen Länder stoppten fast 37 Prozent mehr Flüchtende auf ihrem Weg.

Der starke Anstieg sei auch darauf zurückzuführen, dass die Zahl im vergangenen Jahr wegen der Coronapandemie relativ niedrig war. 2020 versuchten in den ersten sechs Monaten 17 Prozent weniger Menschen als 2019, über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. Die IOM registrierte auf dem Mittelmeer insgesamt 896 Todesfälle, 130 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Zudem starben in diesem Jahr nach IOM-Angaben bereits mindestens 250 Migranten bei dem Versuch, von Afrika aus die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln westlich des Kontinents zu erreichen. Die meisten kamen auf der Route im zentralen Mittelmeer ums Leben, also von Nordafrika Richtung Italien. Die IOM meldete auf dieser Route 741 Todesfälle, auf der westlichen Mittelmeerroute Richtung Spanien 149 und im Osten von der Türkei Richtung Griechenland 6.

Die IOM kritisiert den mangelnden Rettungseinsatz. Meistens sei nur ein Rettungsboot einer Hilfsorganisation im Einsatz gewesen, neun weitere seien in der Regel in Häfen blockiert. Nordafrikanische Küstenwachen hätten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mehr als 31.500 Menschen abgefangen, fast 37 Prozent mehr als 2020. (dpa)

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