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Debatte über Coronaregeln

Außenminister Maas peilt Lockerungen an, andere warnen

Po­li­ti­ke­r:in­nen aus Bund und Ländern lehnen Forderungen nach einem baldigen Ende aller Coronamaßnahmen ab. Sie stellen sich damit gegen Forderungen etwa von Außenminister Heiko Maas (SPD), der für ein schnelles Ende der Beschränkungen plädiert hatte. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte, entscheidend für das Ende der Maßnahmen sei nicht, ob jeder Erwachsene ein Impfangebot erhalten habe, sondern der Stand der sogenannten Herdenimmunität. Maas hatte den August als Termin für das Ende aller Coronabeschränkungen ins Spiel gebracht.

Lambrecht sagte der Augsburger Allgemeinen, man müsse „noch deutlich weiter in Richtung Herdenimmunität kommen“, ehe man das Ende aller Maßnahmen diskutieren könne: „Die Pandemie ist noch nicht überstanden.“ Kinder, für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gebe, und auch Erwachsene mit bestimmten Vorerkrankungen oder Schwangere könnten sich derzeit eben nicht durch eine Impfung schützen. Gleichwohl müssten die verbliebenen Maßnahmen ständig auf ihre Verhältnismäßigkeit hin überprüft werden.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) warnte in der Bild am Sonntag angesichts der sich ausbreitenden Deltavariante vor einem zu sorglosen Umgang mit der Coronapandemie: „Wer sich unvernünftig verhält und keine Vorsichtsmaßnahmen einhält, setzt uns alle der Gefahr einer vierten Welle aus.“ Bevor man wieder riskiere, Schulen schließen zu müssen, sei er dafür, „in geschlossenen Räumen weiter Masken zu tragen“.

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sprach sich ebenfalls gegen zu schnelle Lockerungen aus. „Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu viel zu öffnen“, sagte er dem RND. „Wir sollten stattdessen mit möglichst wenig Brandherden in den Herbst hineingehen. Insbesondere bei Treffen in Innenräumen wäre ich vorsichtig.“ Er kritisierte die nordrhein-westfälische Landesregierung für zu große Lockerungen: „Da werden Abstände nur noch empfohlen. Für Treffen im Freien gibt es keine Obergrenzen mehr. Und die Maskenpflicht ist in vielen Bereichen aufgehoben.“ (epd)

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