: Zäune und Flutlicht
Nach weiteren Parkpartys am Wochenende fordern Polizei und ein SPDler Gegenmaßnahmen
Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, sieht die Bezirke in der Pflicht, große nächtliche Parks zu verhindern. Man habe es leider im vergangenen Jahr versäumt, Konzepte zu entwickeln und es auch dieses Jahr nicht geschafft, sagte er am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Laut Jendro kommen Zugangskontrollen, Zäune und Security ab einer bestimmten Uhrzeit infrage.
Nach wie vor rückt die Polizei wegen der Coronapandemie bei großen Partys aus. In der Nacht zum Sonntag hatten Tausende in der Hasenheide in Berlin-Neukölln gefeiert. Die Polizei räumte weite Teile des Parks.
Ähnliches spielte sich im kleinen James-Simon-Park gegenüber der Museumsinsel ab. Der SPD-Abgeordnete Tom Schreiber forderte am Wochenende per Twitter, dieser Park sollte dauerhaft eingezäunt werden, ab 22 Uhr sollte man nicht mehr hereinkommen. Das spare große Polizeieinsätze, die Grünanlage könne sich erholen. Flutlichtmasten sollen laut Schreiber bei Menschen helfen, die nicht gehen wollen. Er empfahl, das Ganze als Pilotprojekt zu probieren.
Angesichts niedriger Coronazahlen und warmer Sommernächte hat das Nachtleben in Berlin weiter Fahrt aufgenommen. Ein Problem, das damit einhergeht, ist der Müll am Morgen danach. In einem offenen Brief forderte die Initiative „Wir Berlin“ am Freitag Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD) sowie die zwölf Bezirksbürgermeister auf, das wachsende Problem der Vermüllung entschieden anzugehen und einen Aktionsplan zu erarbeiten.
Initiative gegen Müll
Ein Punkt dieses Aktionsplans sind auch die „wilden“ Partys in den Parks. Die Initiative forderte, diese auf geeignete Freiflächen zu lenken, um eine Vermüllung zu vermeiden. „Ohne Kontrolle, ohne Verantwortung bleibt dabei der Müll in Massen liegen“, hieß es in dem Brief.
Weitere Punkte des Plans sind Schilder und Leitsysteme in Parks, um die Berliner darüber zu informieren, wie mit Müll im öffentlichen Raum umzugehen ist. Darüber hinaus seien auch mehr und größere Mülleimer und mehr Personal für Ordnungsämter nötig, um unzulässige Abfallentsorgung konsequent zu ahnden.
Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) forderte, dass die Mittel, die der Senat für die Grünunterhaltung in den vergangenen beiden Jahren zur Verfügung gestellt hatte, auch in den nächsten beiden Jahren bereitstehen müssten: Auch mit dem neuen Haushalt dürften sie nicht wegfallen. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen