Die Wochenvorschau für Berlin: Zwei Montage in einer Woche

Ein Jahr Corona, ein ungewöhnlicher Berlinale-Start – und ein Feiertag, der immer noch überraschend kommt: Unser Blick auf die nächsten 8 Tage.

Drei menschen sitzen in einem sonst leeren Kino

Darf ab heute Filme schauen: die Jury der Sektion Generation der Berlinale Foto: dpa

BERLIN taz | Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter gibt es den schönen Bot „Progress Bar 2021“, der das Fortschreiten des Jahres misst und sich gut alle drei Tage mit einer nüchternen Prozentangabe meldet. Zuletzt waren das 16 Prozent; am heutigen Montag, dem 1. März, könnte man auch sagen: Ein Sechstel der Monate ist vorbei. Und da sich 2021 anschickt, in Sachen Corona ähnlich belastend und unberechenbar zu werden wie das Vorgängerjahr, kann man getrost sagen: zum Glück!

Womit wir beim Thema wären: Vor genau einem Jahr wurde in Berlin der erste Coronafall offiziell bestätigt. Auch wenn es zuvor hier sicher zahlreiche Covid-Erkrankte gegeben hat, die als solche allerdings nicht diagnostiziert wurden, gilt der 1. März als Beginn der Pandemie in Berlin. Danach wurde so gut wie alles anders; keine zwei Wochen später waren Großveranstaltungen und Kultur abgesagt, 16 Tage später Schulen und Clubs geschlossen. Sicher wird deswegen heute auch viel darüber geredet, was wir gelernt haben in dieser Zeit (unbestreitbar: viel), ob wir schlauer geworden sind (darüber wird gerade wieder gestritten) und ob die Zukunft vorhersehbar ist (da gibt es keine neuen Erkenntnisse: nein).

Die Filmfestspiele waren das letzte Berliner Großevent, das 2020 noch stattfinden konnte; der wie immer prima besuchte Publikumstag nach der Preisverleihung fiel genau auf den 1. März. In diesem Jahr beginnt die Berlinale am ersten Märztag, also heute, allerdings stark verkürzt, ohne öffentliche Filmvorführungen, rein digital und nur für die Branche sowie ein paar Jour­na­lis­t*in­nen zugänglich. Es gibt zwar eine Jury und Preise, offiziell vergeben werden die aber bei einem Sommerevent Mitte Juni, bei dem dann auch die Ber­li­ne­r*in­nen in den Genuss der Filme aller Sektionen kommen sollen – wenn Corona es zulässt.

Wer unter argem cineastischen Entzug leidet, kann dennoch von Montag bis Freitag einen Hauch Festivalflair abbekommen: Im Rahmen der Reihe Berlinale-Talents gibt es zumindest einige für alle offene, durchaus mit Spannung erwartete live gestreamte Diskussionsrunden.

Feiertag auf dem Schirm?

Diese Woche ist noch aus einem anderen Grund besonders: Sie dauert acht Tage. Das ist vielleicht nicht ganz korrekt formuliert, aber zumindest erscheint am kommenden Montag keine Zeitung, und arbeiten gehen müssen viele Menschen auch nicht: Der 8. März ist Frauen(kampf)tag und als dieser in Berlin zum dritten Mal ein offizieller Feiertag. Das Wochenende wird also ein so genanntes verlängertes Wochenende. Viele haben diese Einzigartigkeit Berlins noch nicht auf dem Schirm und sind von den plötzlichen ungeahnten Möglichkeiten zum von Arbeit ungehinderten Feiern und Demonstrieren überrascht. Was diese aber in keinster Weise schmälert.

Ein weiterer Montagstermin sei hier zum Abschluss erwähnt: Ab heute haben Frisöre wieder auf. Wer das zwischenzeitlich vergessen hatte und noch keinen Termin gemacht hat, darf seine Matte noch ein paar Tage behalten: Die meisten Haarschneidereien sind für diese Woche längst ausgebucht.

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