Feministische Stadtgeschichte: Den Küchentisch teilen

Zu Hause muss nicht Vereinzelung heißen: Online-Dinner bringen Leute quer durch die Stadt zusammen. Oder es geht auf frauenbewegte Tour durch Neukölln.

Eine Großveranstaltung in Berlin, wie sie vor der Pandemie noch möglich war

Berliner Gatherings dieser Art sind aktuell unvorstellbar, dann lieber Stadtführungen im Freien Foto: www.pikist.com

Corona hier, Corona da. Es gibt viele Menschen, die dem Thema langsam überdrüssig werden. Dabei ist es gerade jetzt, wo auch noch die dunkle Jahreszeit angebrochen ist, so wichtig, gut hinzuhören und hinzugucken und gut aufeinander zu achten.

Auch da, wo es eventuell wegen der, wieder verstärkten, Corona-Maßnahmen Probleme gibt. Nicht jede:r kommt mit den Beschränkungen und der zunehmenden Vereinzelung, dem Rückzug ins Private gut zurecht. Wachsende häusliche Gewalt ist nur ein Thema aus diesem Komplex, aber auch die Einsamkeit, Depressionen und Suizid sind Themen, die als Folge der Corona-Maßnahmen in den Fokus rücken müssen.

Für diejenigen, die damit zu kämpfen haben, dass Angebote mit Gemeinsinn, seien es Konzerte oder Partys usf. seit einigen Monaten wegfallen, im Folgenden ein paar Termine, die auch trotz Corona für zwischenmenschlichen Austausch und Gemeinsamkeit sorgen.

Immer warm halten mit der Naturfreundejugend

Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.

Wer Lust auf Input hat und gerne Veranstaltungen organisierst, ist bei der Naturfreundejugend richtig. Diese organisiert, wegen der Pandemie auf kreative Art und Weise, eine Reihe von Abendveranstaltungen unter dem Titel Offenes Input-Treffen. Dafür werden auch noch Mitstreiter:innen gesucht, die Input-Themen und Referent:innen einbringen. Treffpunkt ist zunächst der NFJ-Laden. Je nach Anzahl der Leute wird geschaut, ob der Platz innen ausreicht zum Abstand halten. Es gibt auch Luftreiniger für den Innenbereich und die Möglichkeit das Treffen draußen abzuhalten, sollten zu viele Personen erscheinen. Insofern lohnt es sich also in warmer Kleidung zu kommen (21.10, Weichselstraße 13, 19 Uhr).

Dinner für Sechs

Beim Online Dining „Gemeinsam statt einsam“, im Rahmen des Social Gastronomy Movement Food Solidarity Gathering, sitzen 6 Personen via Zoom um den eigenen Küchentisch zusammen. Jeder Tisch bekommt vorab ein Thema und jede:r Teilnehmer:in bekommt ferner, passend zum Thema, vorab ein Rezeptvorschlag zugeschickt. Ein Online Dining geht ungefähr 90 Minuten (Die Anmeldung für diese Woche ist online bis Dienstag, den 20. Oktober um 18 Uhr möglich; Das Dinner steigt am 22.10, Online/zoom, 19 Uhr).

Frauen*geschichte in Neukölln

Frauen mit diversen Lebensgeschichten und Migrationserfahrungen kommen in den Geschichtsbüchern selten als Stadtgestalterinnen vor. Ein paar Berlinerinnen haben daher den offenen Stadtrundgang „Raum nehmen – Frauengeschichten in Neukölln“ entwickelt, der, abseits der großen Männer, Berlingeschichte erzählt. Der Rundgang ist im Rahmen des Projektes „Frauen* bewegen Stadt glokal“ entstanden und wurde von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert (Rundgang am 25.10., Treffpunkt: Eingang zum Volkspark Hasenheide neben dem Sri-Ganesha-Hindu-Tempel, 14 Uhr. Der Teilnahmebeitrag liegt nach eigenem Ermessen bei ca. 7 bis 12 Euro. Alle Rundgänge finden in kleineren Gruppen, mit Mindestabstand und Hygienemaßnahmen statt. Um Anmeldung an franziska@grenzgaenger-berlin.de wird gebeten).

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Jahrgang 1984, Magistra Artium Kunstgeschichte/ Theaterwissenschaft, FU Berlin. In der taz seit 2011: Webentwicklung Abteilungsleiterin. Hauptthemen Subkultur und soziale/ politische Bewegungen in Berlin.

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