Athens und Ankaras Streit im Mittelmeer: Einigung auf eine „Hotline“

Griechenland und Türkein vereinbaren mit Nato-Hilfe ein System zur Vermeidung von Zwischenfällen. Das schafft Raum für Diplomatie im Gasstreit.

Luftaufnahme von SChiffen im meer

Das türkische Erkundungsschiff Oruc Reis ist am 10. August westlich von Antalya unterwegs Foto: IHA/ap

BRÜSSEL afp/dpa/taz | Vor dem Hintergrund des Konflikts um Gas-Erkundungen im Mittelmeer haben sich Griechenland und die Türkei auf einen Mechanismus zur militärischen Konfliktvermeidung verständigt. Wie die Nato mitteilte, trat die bilaterale Vereinbarung nach mehrwöchigen Verhandlungen am Donnerstag und damit zum EU-Sondergipfel in Kraft. Bei dem geht es auch um die Frage möglicher EU-Sanktionen gegen die Türkei.

Der jetzt vereinbarte Mechanismus solle „das Risiko von Zwischenfällen und Unfällen im östlichen Mittelmeer verringern“. Er beinhalte auch die Schaffung einer „Hotline“, um Konflikte im See- und Luftraum leichter zu entschärfen.

„Ich begrüße die Einrichtung eines Mechanismus zur Entschärfung von militärischen Konflikten, der durch das konstruktive Engagement Griechenlands und der Türkei (...) erreicht wurde“, kommentierte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Er werde mit beiden Nato-Mitgliedern „in engem Kontakt“ bleiben.

Der Mechanismus könne dazu beitragen, Raum für diplomatische Bemühungen zur Lösung des zugrundeliegenden Konflikts zu schaffen.

Griechenland und Türkei streiten um Seegebiete

Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete.

Ankara und Athen untermauerten diesen auch durch die Entsendung von Kriegsschiffen. Dies hat in der Nato und der EU die Sorge vor militärischen Zwischenfällen zwischen beiden Seiten geweckt.

Griechenland und die Türkei hatten Anfang September Gespräche innerhalb der Nato zur Konfliktvermeidung begonnen. Zuvor hatte bereits Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) zu vermitteln versucht.

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