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Zwei Drittel vor Schließung

Kaum einen Bereich hat es so schwer getroffen wie die Clubs und Konzertorte

Schweiß und Ekstase, Tanzen und Trinken. Das, was einen guten Clubbesuch ausmacht, ist seit Monaten nicht mehr möglich. Die Coronakrise hat viele schwer getroffen. Aber kaum einen Bereich so schwer wie die Clubs, Konzertorte und Tanzlokale. Und auch ihre Zukunft sieht einigermaßen düster aus. Denn in geschlossenen Räumen wird erst wieder gefeiert werden können, wenn es einen Impfstoff oder ein Medikament gegen Covid-19 gibt.

Ein Blick nach Berlin, die Partymetropole Deutschlands: Hier gibt es allein rund 140 Clubs sowie weitere 140 Club-Veranstaltungsagenturen mit insgesamt über 9.000 Angestellten – mit Barbetrieb und raren Events im Freien konnten sich die meisten noch über den Sommer retten. Doch sobald es draußen frischer und feuchter wird, gibt es wieder nur geringfügige oder keinerlei Einkünfte und eine Reihe von Pleiten ist darum fast vorprogrammiert: Laut einer Umfrage der Berliner Clubcommission von Ende Juli sind rund zwei Drittel der Commission-Mitglieder akut von der Schließung bedroht und halten „mit der aktuellen Liquidität nur noch maximal 12 Wochen durch“.

Nach der Umfrage haben die Berliner Clubs bei den fünf Soforthilfeprogrammen der Bundesregierung und des Berliner Senats seit Mitte März durchschnittlich 30.600 Euro beantragt. Bewilligt wurden allerdings im Durchschnitt lediglich 19.015 Euro pro Club. Und kleinere Clubs wie das renommierte Gretchen fallen aus vielen Fördertöpfen, weil sie weniger als zehn Festangestellte haben. Die nun für Clubs und Livemusik-Spielstätten im Programm „Neustart Kultur“ bereitgestellten 27 Millionen Euro (siehe Seite 30) werden also händeringend benötigt. (os)

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