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Debatte über Corona-Exit

Der Tag der Entscheidung rückt näher: An diesem Mittwoch will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder in einer Schaltkonferenz darüber beraten, ob und in welcher Form die seit fast vier Wochen bestehenden Corona-Ausgangsbeschränkungen nach dem 19. April gelockert werden. Können die Schulen nach den Osterferien wieder öffnen? Machen Läden wieder auf? Auch am Osterwochenende ging die Diskussion über Lockerungsmaßnahmen weiter.

Eine Stimme hat da vor allem herausgestochen: die von Armin Laschet. So offensiv wie kein anderer Landes­chef sprach sich der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen für eine Rückkehr zum normalen Alltag aus. „Die Bereitschaft zum Verzicht braucht auch eine Aussicht auf Normalisierung. Wir benötigen einen Fahrplan, der uns den Weg in eine verantwortungsvolle Normalität zeigt“, sagte er. Er berief sich dabei auf die Vorschläge einer von ihm eingesetzten Expertengruppe zur Lockerung der Einschränkungen.

Aus anderen Ländern verlauteten deutlich zurückhaltendere Töne. „Wer zu früh lockert, riskiert einen Rückfall“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer warnte ebenfalls vor einer zu frühen Lockerung. „Denkbare Lockerungen können nur mit einer großen Hygiene-Offensive einhergehen. Wir alle müssen uns darauf einstellen: Unser Alltag wird noch lange von Abstandsregeln und hohen Hygienestandards bestimmt werden“, sagte die SPD-Politikerin der Süddeutschen Zeitung. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) äußerte sich ähnlich.

Weitgehende Einigkeit herrscht hingegen darin, möglichst einen Flickenteppich an Lockerungen zu verhindern. „Es ist wichtig, dass wir möglichst einheitliche Regelungen haben. Alles andere wirft zusätzliche Fragen auf“, sagte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte Ähnliches.

Dabei finden sehr viele Deutsche die Einschränkungen unverändert richtig: Die Mehrheit ist gegen eine Lockerung des Kontaktverbots. Laut einer YouGov-Umfrage sind 44 Prozent der Befragten für eine Verlängerung der Maßnahmen über den 19. April hinaus, 12 Prozent sind sogar für eine Verschärfung.

Derweil hat die Forschungsgemeinschaft Leopoldina, die auch die Bundesregierung berät, am Montag eine Maskenpflicht für den öffentlichen Personenverkehr vorgeschlagen. Zudem sprachen sich die Forscher in einer Stellungnahme dafür aus, die Schulen schrittweise zu öffnen – zunächst nur für jüngere Schüler. Der Betrieb in Kindertagesstätten sollte hingegen „nur sehr eingeschränkt wiederaufgenommen werden“.

Daniel Godeck

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