: Nun gibt‘s Geld geschenkt
Kleine Betriebe mit Corona-bedingten Schwierigkeiten kriegen Zuschüsse. Das öffentliche Leben wird weiter eingeschränkt
Von Lotta Drügemöller
Kleinen Unternehmen und Selbständigen bietet Bremen finanzielle Soforthilfe an. Mit dem neuen Maßnahmepaket, das der Senat am Freitag beschlossen hat, können Solo-Selbständige, FreiberuflerInnen und Betriebe mit weniger als zehn Angestellten und weniger als zwei Millionen Euro Jahresumsatz Zuschüsse vom Land bekommen. Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden. Bisher hatte das Land den Unternehmen nur Steuererleichterungen und Darlehen in Aussicht gestellt.
Bis zu 20.000 Euro dürfen beantragt, bis zu 5.000 können sofort und recht unbürokratisch gewährt werden. Nachgewiesen werden muss allerdings, dass Corona-bedingte Umsatzeinbußen bestehen. Das Geld soll jetzt am Monatsende helfen, anstehende Zahlungen, wie Miete, oder Zinsforderungen schnell begleichen zu können. Die genauen Förderrichtlinien werden übers Wochenende erarbeitet.
Zunächst zehn Millionen Euro stehen für die Finanzierung bereit. Ein Förderprogramm des Bundes soll das Landesprogramm ablösen, wohl Ende nächster Woche wird es so weit sein. „Manche kleine Betriebe können so lange nicht warten, das wäre für sie zu spät“, erklärt Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt.
Währenddessen wird das öffentliche Leben in Bremen weiter beschränkt: Ab dem heutigen Samstag gibt es in der Gastronomie keine Bewirtung mehr. Es soll allerdings noch möglich sein, Essen zu bestellen und abzuholen. Auch Fahrschulen stellen ihren Unterricht ein und Jugendherbergen schließen.
Eine Ausgangssperre hält man in Bremen dagegen für wenig sinnvoll. Zum einen halte sich die Bevölkerung recht gut an die Vorgaben, so Innensenator Ulrich Mäurer. Zum anderen sei das öffentliche Leben bereits wesentlich reduziert, Menschenansammlungen verboten. Zwischen dem, was heute gelte und einer Ausgangssperre gebe es daher ohnehin nicht viel Spielraum, so Bürgermeister Andreas Bovenschulte.
In den Krankenhäusern soll derweil die Grundausstattung mit 340 Intensivbetten tatsächlich bereitgestellt und dann möglichst verdoppelt werden. Die Corona-Ambulanz wurde in die Messehalle 6 verlegt. In den letzten Tagen ist die Nachfrage nach Testungen laut Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard um die Hälfte auf etwa 125 pro Tag zurückgegangen – erklären konnte Bernhard das nicht.
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