Reaktion auf Coronavirus: Krankschreibung ohne Arztbesuch

Wer eine Erkältung hat, kann sich ab sofort telefonisch ein Attest ausstellen lassen. So soll das Gesundheitssystem in der Corona-Krise entlastet werden.

Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung liegt auf einem Tisch

Jetzt auch telefonisch erhältlich: Krankschreibungen für Erkältete Foto: dpa

BERLIN dpa/taz | Patienten mit Erkältung und Schnupfen können sich ab sofort nach telefonischer Rücksprache mit ihrem Arzt bis zu sieben Tage krankschreiben lassen, die Arztpraxen müssen sie dafür nicht mehr aufsuchen. Darauf haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung am heutigen Montag in Berlin verständigt, wie beide Seiten mitteilten.

Mit der Entscheidung sollen Ärzte in der Coronavirus-Krise entlastet werden. Die Regelung gilt allerdings nur für Patienten mit leichten Erkrankungen der oberen Atemwege. Bei schwerer Symptomatik oder einem begründeten Verdacht auf eine Corona-Infektion gilt die Regelung nicht. Die Vereinbarung gelte ab sofort und zunächst für vier Wochen.

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn alle Bürger auf längere Einschränkungen im Alltagsleben vorbereitet. „Wir reden deutlich über mehrere Monate als über mehrere Wochen“, sagte der CDU-Politiker am Montag in Berlin. „Wir müssen den Ausbruch verlangsamen, damit unser Gesundheitssystem weiter funktionieren kann.“ Gleichzeitig gelte es, Unterbrechungen des normalen Alltags so gering wie möglich zu halten.

In Deutschland waren am Montag die ersten beiden Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus bekannt geworden – beide Menschen stammten aus Nordrhein-Westfalen. Die Zahl der Infizierten in Deutschland stieg bis Montagnachmittag auf 1.139, knapp die Hälfte davon verzeichnete NRW.

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