Corona sorgt für schulfrei an drei Schulen

In Berlin blieben am Dienstag erste Schulen wegen des Coronavirus zu. Am Montagabend hatte die Gesundheitsverwaltung mitgeteilt, dass die Emanuel-Lasker-Oberschule in Friedrichshain „bis auf Weiteres“ geschlossen bleibe.

Ein Lehrer habe sich, vermutlich auf einer Südtirolreise mit 64 Kindern und 6 Lehrkräften der Schule, mit Covid-19 angesteckt. Laut dem Robert-Koch-Institut ist Südtirol noch kein offizielles Risikogebiet.

Der Mann wird derzeit im Klinikum Kaulsdorf behandelt. „Alle Schüler und Schülerinnen sowie Lehrkräfte sind angehalten, zu Hause zu bleiben“, so die Gesundheitsverwaltung.

Am Dienstagvormittag twitterte die Schulverwaltung, dass auch die Filiale der benachbarten Modersohn-Grundschule in der Corinthstraße geschlossen bleibe. „Eine Vorsichtsmaßnahme“, sagte ein Sprecher. Weil die Filiale der Grundschule auf demselben Gelände liege wie die Lasker-Schule, könnten „Kon­takte nicht ausgeschlossen werden.“ Das Gesundheitsamt habe deshalb die Schließung angeordnet.

Eine knappe Info der Schule kam bei den Eltern kurz vor Schulbeginn am Dienstagmorgen an. Bitte die Kinder nicht zur Schule bringen, weitere Informationen folgten, „sobald wir die Schulaufsicht erreicht haben und weitere Handlungsanweisungen bekommen haben“, hieß es in einer Mail an die Eltern. Ein Vater sagte, er habe daraufhin mit den Kindern noch vor dem Schultor gleich wieder kehrtgemacht. Panik? Eher nicht, und die Kinder freuten sich über einen freien Tag.

Verfrühte Entwarnung

Eine – verfrühte – Entwarnung für die Eltern kam dann am Nachmittag: Die Schulleitung teilte zunächst mit, die Schule könne „in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt“ am Mittwoch wieder öffnen. Allerdings sollten „Kinder und Jugendliche, die direkten Kontakt zu den Mitreisenden hatten, bis zur genauen Abklärung zu Hause bleiben.“ Als direkter Kontakt gelte, „mindestens 15 Minuten lang intensiv Zeit miteinander verbracht zu haben“.

Kurze Zeit später dann die Rolle rückwärts: Der Filialstandort bleibe nun doch am Mittwoch geschlossen, da in der benachbarten Schule noch Testungen durchgeführt würden. „Und da wollen alle auf Nummer sicher gehen“, hieß es aus der Bildungsverwaltung. Die Modersohn- und die Lasker-Grundschule fusionieren derzeit zu einer Gemeinschaftsschule. Das heißt, dass viele Geschwisterkinder der Modersohn-Schule auf der benachbarten Oberschule sind.

Ob Schulen wegen Corona-Verdachts geschlossen werden müssen, entscheidet der Amtsarzt. Schulleitungen könnten aber bei „Gefahr im Vollzug“ in einer ersten Reaktion laut Bildungsverwaltung auch eigenmächtig handeln. So hatte es die private Metropolitan School getan, die Dienstag ebenfalls geschlossen blieb. Ein Elternteil soll Kontakt zu einer infizierten Person gehabt haben.

Inzwischen ist bei der Lasker-Schule klar: Die 80 „Erstkontakte“ des infizierten Lehrers müssen für 14 Tage in Quarantäne. Es sei „davon auszugehen, dass sie Aufgaben zum Selbststudium erhalten“, so die Schulverwaltung. Anna Klöpper