Sommermärchen hofft auf Verjährung

Coronakrise sorgt für Zwangspause im Betrugsprozess gegen DFB-Funktionäre

Corona kann Funktionärsköpfe retten. Wegen des Virus wurde nämlich der Prozess in der Schweiz gegen die früheren DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger sowie den früheren DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt ausgesetzt. Erst am 20. April soll es weitergehen, aber bereits am 27. April hätten sich die drei, denen vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona Betrugsvorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe der Fußball-WM 2006 gemacht werden, durch Inkrafttreten der Verjährung gerettet.

Auch wenn der DFB als Nebenkläger an dem Verfahren beteiligt ist, gibt er sich zufrieden. „Mit Blick auf die Lage in ganz Europa und die Gesundheit aller Beteiligter ist es die richtige Entscheidung“, sagte DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge. Schon zum ersten Prozesstag vergangene Woche waren die drei Deutschen – daneben geht es auch gegen den Ex-Fifa-Generalsekretär, den Schweizer Urs Linsi – mit Hinweis auf Corona nicht erschienen. Die Richterin hatte das als „unentschuldigt“ gewertet. Zum zweiten Prozesstag war von den Deutschen nur Niersbach da, aber der hatte sich für den dritten Tag wegen „selbstverordneter Quarantäne“, so das Gericht, abgemeldet. (taz)