Virus: Warten auf Corona-Testergebnis

Senatorin Kalaycı (SPD) berichtet von „begründetem Verdachtsfall“. Das Ansteckungsrisiko sei gering, Berlin dank Übungen vorbereitet

Gesundheitssenatorin Kalayci (SPD) stellte die Service-Nummer bei Corona-Verdacht vor: 9028 28 28 Foto: dpa

Gesundheitssenatorin Dilek Kalaycı (SPD) schätzt die Gefahr einer Corona-Infektion in Berlin als gering ein, sieht die Stadt aber grundsätzlich gut vorbereitet. Die Senatorin verwies dazu am Dienstag vor Journalisten auf eine Übung mit der Feuerwehr vor fünf Monaten, bei dem es um die Themen Infektion und Isolation gegangen sein soll. Zudem gilt aus ihrer Sicht: „Wir haben immer mit ansteckenden Krankheiten zu tun“, das sei Normalfall in Krankenhäusern. Bis Mittwochvormittag soll das Testergebnis einer Frau aus Charlottenburg-Wilmersdorf vorliegen, die im chinesischen Risikogebiet unterwegs war und Symptome aufweist. Kalaycı sprach von einem „begründeten Verdachtsfall“.

Der Amtsarzt Patrick Larscheid, der die Senatorin bei der Pressekonferenz begleitete, ordnete die Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus im Vergleich zu Lassa-Fieber oder Ebola folgendermaßen ein: „Das steht für uns sehr deutlich eine Stufe darunter.“ Kalaycı stellte zudem eine Service-Telefonnummer bei Coronavirus-Verdacht vor: 9028 28 28, zu erreichen von 8 bis 20 Uhr. Falls die Nachfrage entsprechend sei, stellte sie in Aussicht, dass diese Nummer nach einer bis Freitag angesetzten Testphase auch rund um die Uhr erreichbar sein könnte.

Anders als in einer früheren Mitteilung via Twitter nahelegt, rät Kalayci nicht dazu, im Zweifelsfall die Notaufnahme eines Krankenhauses aufzusuchen, weil für den Fall einer Ansteckung vielmehr Isolation angesagt ist. „Wir haben diesen ersten Tweet weiter entwickelt“, sagte die Senatorin, „dass es da zu Missverständnissen gekommen ist, tut mir leid.“ Richtig sei es, ein Krankenhaus, den Hausarzt oder den Ärztlichen Notdienst unter 116 117 anzurufen.

Für einen Verdachtsfall müssen laut Kalaycı mehrere Dinge zusammen kommen: Eine Reise in die vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet eingestufte Provinz Hubei oder Kontakt mit Personen, die im Risikogebiet waren, und Symptome, die von einer Erkältung bis hin zu einer schweren Lungenentzündung reichen können.

Der für den Bezirk Reinickendorf zuständige Amtsarzt Larscheid verwies darauf, das es pro Woche nur fünf Direktverbindungen von Berlin nach China gebe, nach Peking. Es gebe keinen nennenswerten Umsteigeverkehr. Die Mediziner betreten nach seiner Darstellung ankommende Flugzeuge „grundsätzlich erst mal nicht.“

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