Wada-Entscheidung zu russischem Doping: Russland vier Jahre ausgeschlossen

Die Welt-Antidoping-Agentur verbietet Russland die Teilnahme an den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften unter eigener Flagge.

ein Grüst in Form der Olympischen Ringe

Die Dopingdaten aus dem Moskauer Labor sollen „weder vollständig noch vollständig authentisch“ sein Foto: Andy Clark/reuters

LAUSANNE dpa | Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat Russland für vier Jahre gesperrt. Das Wada-Exekutivkomitee bestätigte am Montag in Lausanne die Empfehlung der unabhängigen Prüfkommission CRC und suspendierte die russische Anti-Doping-Agentur Rusada bis 2023. Das bestätigte ein Wada-Sprecher am Montag. Athleten des Landes dürfen in diesem Zeitraum nicht unter der russischen Fahne, sondern nur als neutrale Sportler starten, die nicht in den Staatsdoping-Skandal verwickelt gewesen sind.

Dies gilt für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 in Tokio und 2022 in Peking, die Olympischen Jugendspiele und Weltmeisterschaften von Sportarten, die den Wada-Code unterschrieben haben sowie sogenannte „Major Sport-Events“.

Forensische Untersuchungen durch Wada-Experten hatten ergeben, dass die Dopingdaten aus dem Moskauer Labor von 2012 bis 2015 „weder vollständig noch vollständig authentisch“ sind. Dies konnte im Vergleich mit einer der Wada 2017 von einem Whistleblower zugespielten Datenkopie nachgewiesen werden. Dabei hat Russland nach Wada-Angaben „Hunderte von mutmaßlichen nachteiligen Analyseergebnissen gelöscht oder geändert“. Dabei sollen 145 mutmaßliche Dopingfälle vertuscht oder verfälscht worden sein.

21 Tage, um die Sanktionen anzuerkennen

Das Internationale Olympische Komitee hatte bereits zuvor angekündigt, die „härtesten Sanktionen“ gegen Russland zu unterstützen und das Wada-Urteil zu akzeptieren. „Der Wada-Beschluss ist für uns bindend“, hatte IOC-Präsident Thomas Bach betont. Trotz der Dimension des Dopingskandals um vertuschte und ausgetauschte Proben im Analyselabor bei den Winterspielen 2014 in Sotschi durften vier Jahre später 168 Russen als „Olympische Athleten aus Russland“ unter neutraler Fahne antreten.

Die Rusada hat nun 21 Tage Zeit, um die Sanktionen anzuerkennen oder abzulehnen. Lehnt sie die Strafe ab, wird der Fall an den Internationalen Sportgerichtshof Cas weitergeleitet. Auch das IOC und die Weltsportverbände haben die Möglichkeit gegen das Wada-Urteil beim Cas in die Berufung zu gehen, wenn es sich auf die Teilnahme an Olympischen Spiele beziehungsweise Weltmeisterschaften auswirkt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.