piwik no script img

Saudis greifen Ziele im Jemen an

Riad reagiert nach Attacken auf saudische Ölanlagen mit Schlägen gegen Produktionsstätten für Seeminen

Rund um die umkämpfte Hafenstadt Hudaida hat die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition mehrere Ziele der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Dabei seien im Morgengrauen vor allem Produktionsstätten von Sprengstoffbooten und Seeminen angegriffen worden, berichtete die saudische Agentur SPA. Zuvor sei ein ferngelenktes Sprengstoffboot zerstört worden, hieß es weiter ohne Ortsangabe. Die Boote und Minen würden eine Bedrohung sein für die internationale Schifffahrt im Roten Meer.

Am vorigen Samstag waren saudische Ölanlagen in Abqaiq und Churais von Raketen und Drohnen angegriffen und schwer beschädigt worden. Jemens Huthi-Rebellen wollen für die Bombardierung verantwortlich sein – als Vergeltung für den saudischen Militär­einsatz im jemenitischen Bürgerkrieg.

An diesem Bekenntnis zweifeln Militärexperten aber. Sie stellen die Fähigkeit der Huthis in Frage, mit ihren militärischen Möglichkeiten solch einen präzisen Angriff – mit Marschflugkörpern einer Distanz von mehr als 1.000 Kilometern – zu veranlassen.

In Riad wurden Trümmer von Marschflugkörpern präsentiert, die aus iranischer Produktion stammen sollen. Riad und Washington geben an, die Raketen und Drohnen seien nicht aus dem im Süden gelegenen Jemen gekommen, sondern von Norden. Sie sehen damit den saudischen Erzfeind Iran am Werk. Dies hat zu erheblichen Spannungen in der Region geführt. Die US-amerikanische und die iranische Regierung drohten einander mit militärischer Gewalt.

Saudi-Arabien führt eine Allianz arabischer Staaten an, die im Jemen seit Jahren gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kämpft. Der Krieg hat eine große Hungersnot im Jemen verursacht. (dpa/taz).

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen