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Schutz vor Diesel- Schmutz

In Kiel demonstrieren 200 Menschen gegen Kreuzfahrtschiffe

Von Sven-Michael Veit

Gut 200 KritikerInnen des Kreuzfahrttourismus haben am Samstag in Kiel demonstriert. Laut skandierend „Klimaschutz statt Kreuzfahrtschmutz“ zogen sie friedlich durch die Innenstadt zum Ostseekai, wo ein Kreuzfahrtschiff vor Anker lag. Veranstalter waren Umwelt- und Klimaschutzgruppen.

Nachdem KreuzfahrtgegnerInnen am Pfingstwochenende ein Schiff sechs Stunden lang blockiert hatten, wurde die Protestaktion diesmal von einem starken Polizeiaufgebot begleitet. Am Samstag hatten am Förde-Ufer drei Kreuzfahrtschiffe der Reedereien Aida, Tui Cruises und MSC festgemacht, rund 20.000 Passagiere gingen von oder an Bord.

Kiel, Hamburg und Rostock-Warnemünde sind die größten Kreuzfahrthäfen in Deutschland. Für diese Saison haben die Reedereien in Kiel 178 Anläufe von 33 Schiffen angemeldet, in Warnemünde 41 Schiffe 199 Mal und in Hamburg werden mehr als 220 Anläufe und über eine Million Reisende erwartet.

Die GegnerInnen kritisieren die klimaschädlichen Emissionen der Schiffe. Die Reedereien reagieren: So hat Aida angekündigt, 2023 würden 94 Prozent aller Fahrgäste auf Schiffen reisen, die vollständig mit emissionsarmem Flüssig-Erdgas oder im Hafen mit grünem Landstrom betrieben werden können. Tui Cruises erklärte, seine Schiffe erfüllten bereits die Emissions-Standards, die ab 2020 gelten und würden 30 bis 40 Prozent weniger Energie verbrauchen.

Den Profit aber hätten allein die Reedereien, „die nur angesichts niedrigster Umwelt- und Sozialstandards und weitgehender Steuerfreiheit“ ihre Reisen günstig anbieten könnten, kritisiert Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik beim Naturschutzbund (Nabu) in Hamburg: „Der undifferenzierte Umgang mit der Kreuzfahrtbranche ist erschreckend.“

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