der personalpoker: Diese PolitikerInnen haben beim Coup mitgemischt
Angela Merkel will es nicht gewesen sein
„Ich will nicht aus internen Dingen berichten“, sagt sie nach ihrem Coup in Brüssel. Sie habe sich „noch andere Möglichkeiten vorstellen können“. Namen nennt sie nicht.
Emmanuel Macron brüstet sich
Er habe die Idee gehabt, von der Leyen vorzuschlagen. Macron hatte sie erst kürzlich auf der Luftfahrtschau im französischen Le Bourget getroffen und war begeistert. Denn sie spricht nicht nur Französisch, sondern ist auch für eine europäische Armee – ganz wie Macron.
Viktor Orbán hat seinen Erfolg
Der „bad guy“ der EVP führte die Revolte gegen den Sozi-Spitzenkandidaten Frans Timmermans an. Macron und Merkel sollen ihn danach gezielt angesprochen haben, damit er den Widerstand der osteuropäischen Visegrád-Gruppe breche und sie für von der Leyen begeistere – offenbar mit Erfolg.
Pedro Sánchez ließ Sozen im Stich
Der spanische Regierungschef ist der neue starke Mann bei den europäischen Sozialisten. Offiziell hat er bis zuletzt wie ein Löwe für „seinen“ Spitzenkandidaten Timmermans gekämpft. Doch am Ende knickte er ein – offenbar war ihm sein Landsmann Josep Borrell wichtiger, der nun Außenbeauftragter werden soll.
German winners – German losers
Nicht alle Deutschen sind glücklich. EVP-Spitzenkandidat Weber erklärte aber am Dienstagabend seinen Verzicht. Dann gab es auch noch Ärger mit der SPD in Berlin. Der Gipfel wurde unterbrochen, damit Merkel mit den Genossen telefonieren konnte. Die blieben beim Nein – Merkel musste sich bei der Abstimmung über das Personalpaket enthalten. In Brüssel nichts Neues – man nennt es „German vote“. Deutschland enthält sich, damit eine Deutsche die Führung der EU übernimmt. Eric Bonse
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