: Und noch zwei virtuelle Wahlhelfer
Als Bürgerschaftswahl-Hilfen sind nun auch der „Wahl-O-Mat“ und der „Sozial-O-Mat“ der Diakonie online
Nach dem „Wahl-Swiper“ und „abgeordnetenwatch“ sind seit Mittwoch zwei weitere „Wahlhelfer“ für die Bürgerschaftswahl am 26. Mai online: Der „Wahl-O-Mat“ und der „Sozial-O-Mat“. Letzterer wurde von der Diakonie Deutschland entwickelt, kam erstmalig zur Bundestagswahl 2017 zur Anwendung und beschäftigt sich mit den sozialpolitischen Positionen der Parteien.
In Hinblick auf die Bürgerschaftswahl hat der Sozial-O-Mat die Programme von SPD, Grünen, CDU, Linken, FDP und AfD auf Themen wie Armut Alleinerziehender, Kindergrundsicherung, Inklusion, Wohnen, Integration Geflüchteter oder Gesundheit und Pflege abgeklopft. Die NutzerInnen können einzelnen Themenfeldern zugeordneten Thesen zustimmen, sie ablehnen oder neutral antworten. Am Ende wird die Übereinstimmung mit den Parteien sowohl mit dem Gesamtergebnis als auch mit den einzelnen Antworten ermittelt.
Nicht nur die Positionen der Parteien, auch jene der Diakonie selbst werden im Sozial-O-Mat benannt. „Uns ist wichtig, dass allen bewusst ist, welche Auswirkungen die eigene Wahlentscheidung hat“, sagte dazu Bremens Landesdiakoniepastor Manfred Meyer. Insofern gibt das Portal zumindest indirekt durchaus Wahlempfehlungen ab – und unterscheidet sich dadurch vom Wahl-O-Mat.
Mit welchen Thesen der bestückt wird, entscheidet für jede anstehende Wahl eine Jugendredaktion. Das Online-Tool der Bundeszentrale für politische Bildung, mit dem sich die BürgerInnen vor Bundes- oder Landtagswahlen seit 2002 orientieren können, ermittelt aus 38 Thesen zu vielfältigen Themen, welche Partei am besten zu ihnen passen könnte. Positionierungen der Redaktion gibt es hier nicht. Seit dem Start des Wahl-O-Mat haben mehr als 70 Millionen Menschen das Programm genutzt.
Der Wahl-O-Mat vergleicht – ähnlich wie der Sozial-O-Mat – in einer Art Quiz die eigene Haltung zu politischen Themen mit den Programmen aller zur Wahl stehenden Parteien und Gruppierungen. So könne man spielerisch herausfinden, welche Partei einem nahesteht, sagte die Bürgerschaftsspräsidentin Antje Grotheer (SDP) bei der Vorstellung der Internetseite am vergangenen Mittwoch. „Das ist besonders wichtig, um Menschen anzusprechen, die nicht schon seit Jahrzehnten intensiv unserer politischen Arbeit folgen.“ (taz/epd/dpa)
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