Lehrer*innen dürfen nicht whatsappen

In Niedersachsen und Bremen darf der Messengerdienst nicht für die schulische Kommunikation genutzt werden

Lehrer*innen in Niedersachsen und Bremen dürfen den Messengerdienst Whatsapp nicht für schulische Kommunikation nutzen. Dies ergab eine Anfrage der dpa bei den Kultusressorts beider Länder. Auch in Schulen evangelischer Kirchenträgerschaft gilt diese Regel. „Dienstliche Informationen über Whatsapp zu versenden, ist aus Datenschutzgründen unzulässig“, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Kultusministeriums. Lehrer dürften sich nicht an Whatsapp-Gruppen von Schüler*innen und Eltern beteiligen. Derzeit werde die datenschutzkonforme Nutzung eines alternativen Messengerdienstes geprüft. Denn längerfristig müsse es an Schulen entsprechende Kommunikationsmöglichkeiten geben.

Auch in den Schulen, die sich in Niedersachsen in Trägerschaft der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover befinden, ist Lehrern die Benutzung von Whatsapp nicht gestattet. Die Kirche beruft sich dabei auf ihr eigenes Datenschutzgesetz, das sich am staatlichen Datenschutzrecht orientiert. „Die dienstliche elektronische Kommunikation zwischen Lehrkräften und Eltern sowie Schülern darf nur über die schulische E-Mail-Adresse erfolgen, wenn hier eine entsprechende Zustimmung der Eltern vorliegt“, sagte ein Sprecher.

Sowohl der Landeselternrat als auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) finden diese Regelungen richtig. „Ich halte nicht viel von Whatsapp-Gruppen, der persönliche Kontakt zwischen Eltern und Lehrern ist doch viel wichtiger“, sagte Mike Finke, der Vorsitzende des Landeselternrats. Auch die GEW lehnt den Einsatz von Whatsapp ab. „Dies ist nicht nur datenschutzrechtlich problematisch“ sagte Sprecher Rüdiger Heitefaut. „Für die Lehrkräfte würde es auch eine weitere Entgrenzung ihrer Arbeit bedeuten.“

In Bremen sind nach Angaben des Kultusressorts Whatsapp-Gruppen für schulische Kommunikation ebenfalls verboten. Stattdessen setze das Land auf eine Software für Lernmanagement aus Skandinavien. (dpa)