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Drei Jahrzehnte kostenlos zu BeyoncéVegan wie die Queen

Sängerin Beyoncé und ihr Mann Jay-Z verlosen kostenlosen Einritt zu ihren Konzerten – 30 Jahre lang. Aber nur an Leute, die vegan sind.

Ist begeistert davon, welche Effekte vegane Ernährung auf sie hat: Sängerin Beyoncé Foto: ap

Berlin taz | Dem Veganismus ist das Beste passiert, was ihm hätte passieren können. Niemand Geringeres als Sängerin Beyoncé, „Queen B“, verlost kostenlosen Eintritt zu den Konzerten von ihr und ihrem Mann Jay-Z (ebenfalls Musiker) für drei Jahrzehnte an eine Person, die sich vegan ernährt. Klar, Veganismus ist längst Trend und so, aber jetzt ist er eben richtig glamorous, trägt High Heels statt Öko-Latschen.

Am Donnerstag veröffentlichte Beyoncé ein Foto bei Instagram, unter dem sie fragt: „Was ist dein Greenprint?“ und auf einen Link in ihrem Profil verweist. Dieser führt zur Homepage von The Greenprint Project, auf der man sich angucken kann, was für positive Auswirkungen eine pflanzenbasierte Ernährung auf den Planeten hat. Der Greenprint ist also das positive Äquivalent zum CO2-Footprint. Zum Beispiel: „Durch den Verzehr von 16 pflanzlichen Mahlzeiten könnte ich den gleichen Einfluss auf die Umwelt haben wie 25 Bäume, die einen Monat schädliche Gase aus der Luft aufnehmen.“

Auf der Seite kann man dann eintragen, was der eigene Greenprint ist, ob man sich zum Beispiel nur von Pflanzen ernährt, einen fleischfreien Montag eingeführt hat oder veganes Frühstück isst. Name und E-Mailadresse eingeben, schon ist man im Lostopf. Wer die Tickets gewinnen will, muss also nicht zu 100 Prozent vegan leben. Am 22. Mai wird der*die Gewinner*in ausgelost.

Queen B nutzt damit ein weiteres Mal ihren Einfluss, um ein gesellschaftspolitisches Thema zur Sprache zu bringen. Seit einigen Jahren bezeichnet sie sich selbst als Feministin und thematiesiert die Marginalisierung (schwarzer) Frauen. Dafür stand sie oft in der Kritik, das sei kein echter Feminismus, sondern Popfeminismus und trage nichts zur Verbesserung der Situation bei.

Und auch bei dieser Pro-Vegan-Aktion hört man Kritiker*innen förmlich schon schreien: „Das ist doch alles nur PR!“. Dabei ist doch wurst, ob Menschen nun auf Fleisch oder Milch verzichten, weil sie Beyoncé anhimmeln oder weil es ihnen primär um das Wohl der Tiere geht. Hauptsache, sie tun es. Das kann bei der Gewinnaktion leider nicht kontrolliert werden.

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8 Kommentare

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  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...erinnert irgendwie an die Diskussion mit sog. Grünen über Vegetarismus, bzw. Veganismus.

  • es ist fast immer eine gute idee gutes verhalten zu belohnen-



    einladungen zu musikkonzerten sind dafür eine schöne möglichkeit.was diese musikerin tut um eine gewaltfreie ernährung zu fördern ist vorbildlich.

    beim veganismus geht es nicht nur um das wohl der tiere sondern auch um das des menschen.die massentierhaltung trägt zur destabilisierung des klimas bei und die ist auch für menschen eine gefahr.ausserdem führt der antibiotikamissbrauch in der massentierhaltung dazu dass antibiotika unwirksam werden .



    auch das gefährdet indirekt menschenleben.



    die gewaltlosigkeit gegenüber tieren zu üben ist auch leichter als schlechte menschen nicht für ihre schlechtigkeit zu hassen.



    mit menschen die tieren nichts böses tun lässt sich der weltfrieden leichter realisieren.

    was luxus angeht so habe Ich nichts dagegen solange er der welt nicht schadet,wie es die fliegerei die ihr und vielen anderen prominenten vorgeworfen wird tut.



    meinetwegen können die reichen in vergoldeten eisenbahnwagen reisen,oder auch mit vergoldeten segelyachten oder pferdekutschen aber die fliegerei muss aufhören.alle flughäfen sind zu schliessen.und der automobilismus ist auf ein minimum zu reduzieren.und überall da abzuschaffen wo er abgeschafft werden kann.

    was die reichen und superreichen angeht so sind sie allzu frei.sie brauchen eine kaiserin oder einen kaiser der sie zu sozialer und ökologischer verantwortung erzieht.alle grossen vermögen sollten in lehen umgewandelt werden ,die auch entzogen werden können und mit einem umfassenden pflichtenkanon verbunden sein.wer sehr reich ist soll es nur bleiben dürfen wenn er der gesellschaft nützt und ihr nicht schadet



    .

  • Für mich ist diese Aktion reine PR. Die heilige 'Queen B' fliegt z.B. eben mal im Privatjet zur Hochzeit einer Milliardärstochter in Indien, um dort ein Ständchen zu geben. Heuchlerin vom Feinsten.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @resto:

      Wahrscheinlich leben Beyoncé und Jay-Z nicht "ganzheitlich". Aber ich denke, das sollte man von einem Popstar auch nicht erwarten.

    • @resto:

      Aha, weil (auch) sie sich der Verbrechen an Tier, Mensch (Hungern/Verhungern) und Umwelt (Zerstörung sämtlicher Lebensgrundlagen allen Lebens) nicht mehr schuldig macht(en), wie JEDER Veganer, darf sie in kein Flugzeug mehr steigen?

      Immer der gleiche Unsinn welchen Omnivore (und teils auch Vegetarier) fabulieren, mit nur einer/m einzigen Absicht/Ziel: Rabulieren!

      Während sie ganz ungeniert ignorant Jahr für Jahr etwa 900 Millionen (Deutschland) / etwa 70 Milliarden (weltweit) Tiere vergewaltigen, quälen, foltern und ermorden lassen, als Folgen Jahr für Jahr rund 1 Milliarde Menschen (Säuglinge/Kinder/Erwachsene) hungern und etwa 20 Millionen verhungern lassen, sämtliche (restlichen) Regenwälder unwiederbringlich abholzen lassen, während sie den/die Klimawandel-/katastrophe maßgeblich beeinflussen, der/die sich überproportional beschleunigt, den ganzen Planeten mit antibiotikarsistenten Keimen und sämtliche Grundwässer mit Nitrat verseucht werden... kurz: sämtliche Lebensgrundlagen allen Lebens zerstören... stört siev – selbstverständlich – nicht im Geringsten!

      Selber nichts, aber auch ÜBERHAUPT nichts gegen all diese Verbrechen machen (eben sie nicht mehr durch Kauf von Tierqual„produkten” in Auftrag zu geben), bei anderen Menschen, welche sich eben all diesen Verbrechen NICHT mehr schuldig machen, „das Haar in der Suppe suchen"! S c h r ec k l i c h und w i d e r l i c h !!!

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @resto:

      ...ja und, deshalb darf sie nicht vegan leben?

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Natürlich darf Beyoncé vegan leben. Aber mit nem Privatjet nach Indien fliegen und gleichzeitig behaupten “ Durch den Verzehr von 16 pflanzlichen Mahlzeiten könnte ich den gleichen Einfluss auf die Umwelt haben wie 25 Bäume, die einen Monat schädliche Gase aus der Luft aufnehmen.“ oder diese Behauptung unterstützt wirkt doch sehr unglaubwürdig.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        "...ja und, deshalb darf sie nicht vegan leben?" (Virilio)



        Doch, doch - das kann ihr kein Mensch verbieten.



        Mich bewegt allerdings eher die Frage: Wieviel Currywürste muß ich essen um nicht in Gefahr zu geraten in den Genuss ihrer künstlerischen Darbietungen zu kommen.