: Mit Bio-Bratling zum Bachelor
Das Agrarpolitische Bündnis Bremen möchte auch die Mensen der Hochschulen auf Bio-Produkte verpflichten. Zur Bürgerschaftswahl 2019 fordert es mehr Öko-Landbau und Bio-Essen für Veganer*innen
Von Lea Schweckendiek
Mit einem Forderungspapier stellt sich das Agrarpolitische Bündnis Bremen (ABB) für die Bürgerschaftswahl im Mai 2019 auf. In zehn Themenkomplexen geht es um die Bereiche Ernährung, Landwirtschaft und Tierwohl, aber auch um Fragen des Trinkwassers und des Ökolandbaus.
Erst kürzlich habe sich das Bündnis mit einem Bürger*innenantrag zur Billigfleischbremse politisch durchgesetzt, so Bündnis-Sprecher Peter Bargfrede. Denn aus dem Antrag sei der nun beschlossene Aktionsplan 2025 für gesunde Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung der Stadt entstanden. Der große Widerstand zu Beginn der Initiative habe die Mitglieder lange zweifeln lassen – mit dem Ergebnis seien sie deshalb zufrieden.
Der Aktionsplan sieht vor, die Verpflegung von Kitas, Schulen und Krankenhäusern bis 2022 voll auf Bio-Produkte umzustellen. In Krankenhäusern sollen es bis 2024 immerhin 20 Prozent der Verpflegung sein.
Das Bündnis fordert nun in seinem Thesenpapier, die Wirkbereiche des Aktionsplans auszubauen – und auch in Uni- und Hochschulmensen die Ernährung umzustellen. „Wir glauben, dass Studierende für vegetarische oder vegane Ernährung besonders offen sind. Das sollte genutzt werden“, sagt Bargfrede.Auch einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren, artgerechte Haltung und eine Verringerung des Fleischangebots schlägt das Bündnis vor.
Die Bremer Landwirtschaft müsse klimafreundlich angepasst werden: Bis 2030 sollen die Hälfte aller landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet werden und Ackergifte wie Pestizide verboten sein.
Die AktivistInnen wollen dabei auf bereits bestehende Initiativen aufbauen – so etwa auf die „Gentechnikfreie Region“, als die sich Bremen seit 2011 bezeichnen darf. „Das bedeutet ja erst mal nur, dass unsere Landwirte auf Gentechnik in ihrem Anbau verzichten“, so Bargfrede. Das Bündnis aber will, dass auch die Ernährung der Tiere auf gentechnikfreie Produkte umgestellt wird. „Dann wäre Bremen die erste Region, die wirklich gentechnikfrei ist.“
Das Positionspapier appelliert auch an die Konsument*innen, gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen. Umwelt- und Ernährungsbildung für Kinder und einheitliche Produktions-Kennzeichnungen als Einkaufshilfen sollen kritischen Konsum ermöglichen. Außerdem fordert das Bündnis einen Ausbau des Angebots an regionalen und ökologischen veganen Produkten.
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