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Ermittler sehen Genozid

UN-Mission: Den Haag soll Vertreibung der Rohingya aus Myanmar untersuchen

Ein Jahr nach Beginn der massenhaften Vertreibung der Rohingya-Minderheit aus Myanmar fordern UN-Ermittler internationale Strafverfahren gegen den Armeechef und fünf Militärs wegen Völkermords. In einem am Montag in Genf veröffentlichten Bericht der UN-Untersuchungsmission für Myanmar heißt es, Min Aung Hlaing und die anderen Generäle müssten sich wegen Genozids im Bundesstaat Rakhine vor einem internationalen Gericht verantworten.

Außerdem seien sie wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen anzuklagen. Zusätzlich zu den Militärs erstellten die UN-Ermittler eine Liste mit Namen von Zivilpersonen, die mutmaßlich Verbrechen begingen.

Die Ermittler empfehlen, dass der UN-Sicherheitsrat den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in den Haag mit dem Dossier befasst. Ersatzweise könne auch ein Ad-hoc-Tribunal eingerichtet werden wie seinerzeit zu Jugoslawien.

Die Friedensnobelpreisträgerin und De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi bezichtigen sie der Mittäterschaft. Sie habe nichts gegen die Verbrechen unternommen.

Die UN-Ermittler stützten sich auf die Aussagen von 875 Opfern und Zeugen sowie auf Satellitenaufnahmen, schriftliche Dokumente, Fotografien und Videos. Allein zwischen August und Dezember 2017 flohen mehr als 700.000 Rohingya vor dem Militär ins Nachbarland Bangladesch. (afp)

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