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Angebotswochen für die Biene

Supermärkte machen sich stark gegen Insektensterben. Naturschützer: Das ist nicht nur Greenwashing

Das massenhafte Sterben von Insekten und insbesondere Wildbienen ist nun auch Thema im Einzelhandel. Supermarktketten wie Aldi, Rewe, Edeka und Lidl werben mit speziellen Produkten aus bienenfreundlichem Anbau oder verteilen Saatgut an ihre Kunden.

Seit wenigen Tagen verkauft zum Beispiel Aldi in seinen Filialen Insektenhotels und bienenfreundliche Beetpflanzen, wie das Unternehmen mitteilte. Zudem spendet Aldi Süd für jede verkaufte Tüte Frucht- und Kräuterbonbons mit Honig vom deutschen Imkerverbund 5 Cent an den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

Doch was bringen solche Ak­tio­nen dem Schutz der nach Angaben der Naturschutzorganisation WWF rund 550 Wildbienenarten in Deutschland, von denen ein großer Teil bedroht ist? „Das ist nicht nur ‚Greenwashing‘“, findet der Referent für Naturschutz, Albert Wotke. „Es wird Aufmerksamkeit auf den Schutz von Bienen, Insekten und auch Wildbienen gelenkt, und es wird auch etwas getan. Das begrüßen wir sehr.“

So engagiert sich Edeka schon seit mehreren Jahren beim vom WWF ins Leben gerufenen Projekt „Landwirtschaft für Artenvielfalt“, das sich um einen neuen Naturschutzstandard für den Biolandbau bemüht. Produkte, die aus diesem Projekt stammten, würden auch in Edeka-Märkten verkauft, teilte das Unternehmen mit.

Wissenschaftler sehen in einer solchen Zusammenarbeit zwischen Handel und Verbänden kein Problem. „Dann ist das nicht nur Werbung, sondern dann kommt auch Fachkompetenz dazu“, sagte Christoph Otten, Bienenforscher beim rheinland-pfälzischen Dienstleistungszentrum in Mayen.

Fraglich sei, was das Engagement bewirke. „Ein Samentütchen für den Balkon wird die Welt nicht verändern“, meint Otten. „Höchstens in der Summe.“ Das sieht Wotke ähnlich: „Man muss bei den Aktivitäten immer im Einzelnen schauen, ob das Sinn macht.“ (dpa)

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