Bundeswehr darf nicht auf Re:publica: Keine „Militarisierung“ des Netzes
Die Re:publica verwehrt der Bundeswehr einen Stand auf der Messe und lässt keine Soldaten in Uniform rein. Das Militär ist empört und fährt mit einem Truck vor.
Als Reaktion auf die Ablehnung war die Bundeswehr am Mittwoch mit einem Truck vor der Berliner Station – dem Veranstaltungsort der Re:publica – vorgefahren, um für sich zu werben. Die zwölfte Re:publica war am Morgen eröffnet worden.
Derweil bekräftigten die Organisatoren, dass ihrer Meinung nach ein Bundeswehr-Stand nicht passend für die Internetkonferenz sei. „Wir stehen immer noch dazu, dass wir keine Uniformen hier auf dem Gelände haben wollen. Und wir wollen auch keinen Stand, auf dem die Bundeswehr für sich Rekrutierungsarbeit leistet“, sagte Mitgründer Markus Beckedahl. „Wir stehen für eine lebenswerte digitale Gesellschaft und nicht für eine Militarisierung des Internets.“
Kritik kam von CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer. „Wer für bunte und offene Diskurse eintritt und seine Konferenz unter das Motto #PowerOfPeople stellt, sollte dann auch konsequent sein“, twitterte sie. „Ausschluss der #Bundeswehr von der #rp18 ist schlechter Stil gegenüber unseren Soldatinnen und Soldaten.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen