piwik no script img

Die Aufgaben der Literatur

Fake News oder Fakten. Wie reagieren SchriftstellerInnen auf das postfaktische Zeitalter? Am Donnerstag wird darüber im Berliner Brecht-Haus diskutiert. Wir drucken vier Positionen vorab

Verstiegene Realitäten zeigt „Relativität“ von M. C. Escher Foto: TopFoto/ullstein bild

Von Dirk Knipphals

Dichter sind Lügner, befand Platon, lange bevor das Konzept poetischer Wahrheit darauf eine Antwort gab. Was aber ist die Aufgabe von Literatur angesichts der gegenwärtigen Erosion des Wahrheitsbegriffs? Wie lässt sich reagieren, wenn qualitative Berichterstattungen, wissenschaftliche und politische Aussagen als „Fake News“ –„Lügenpresse!“ – verunglimpft oder umgekehrt durch gezielt lancierte, haarsträubende Fake News konterkariert werden? Muss sich die Literatur auf Konzepte des Dokumentarischen, des Realismus zurückbesinnen? Bedarf es einer neuen Souveränität fiktionalen Schreibens?

Am Donnerstag, dem 23. November, wird über diese Fragen in Berlin diskutiert. Mit kurzen Positionstexten, die die taz hiermit vorab dokumentiert, eröffnen die Schriftsteller*innen Annett Gröschner, Simone Kornappel, David Salomon und Enno Stahl die Debatte.

Sie sind Teil des Diskussionsnetzwerks „Richtige Literatur im Falschen“, das dieses Jahr bereits ein Symposium in Graz ausrichtete. Wer live vor Ort dabei sein möchte, das Podium findet am 23. November um 19 Uhr im Literaturforum im Brecht-Haus Berlin statt. Eröffnet wird dieser Abend durch einen Vortrag von Katja Kullmann zur „Wirklichkeit der Literatur“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen