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Ein rechter Salafist

PROZESS-BEGINN

Beinahe das Überraschendste ist, dass es das erste Verfahren dieser Art in Braunschweig ist. Am Mittwoch beginnt vorm dortigen Landgericht erstmals ein Prozess wegen islamistischen Terrors. Der 26-jährige Manfred Sascha L. hat bereits kurz nach seiner Verhaftung am 21. Februar in Northeim seine Pläne für einen Sprengstoffanschlag auf Polizei oder Bundeswehr gestanden.

Der gebürtige Berliner war in seiner Heimatstadt in der rechtsextremen Szene verankert und war dann über Essen nach Northeim gezogen. Im Jahr 2014 scheint Sascha L. seinen Hass auf Juden, die Demokratie und die USA, ja seinen ganzen Extremismus islamisiert zu haben. Dem Salafismus hat er sich zugewandt, in dem 97 Prozent der terrorwilligen IslamistInnen aus Deutschland ihre spirituelle Nahrung finden.

Braunschweig gilt als eines der bundesweiten Zentren dieser Neobruderschaft, seit Muhamed Ciftci alias Abu Anas dort 2007 seine Islamschule eröffnet hat. Mittelbar stand Ciftci mit der Sauerland-Gruppe und mit Arid Uka, dem Frankfurter Flughafen-Attentäter, sehr eng und direkt mit dem jüngst in Düsseldorf verurteilten Terrorunterstützer Sven Lau in Kontakt. Von Gewalt distanziert sich Ciftci öffentlich. „Der Islam ist nicht ein Religion-Hobby“, predigt er aber noch immer, „wir reden Hölle oder Paradies.“ Und für die Fehlgeleiteten hält er „eine totale Vernichtung“ in petto: Begriffe, mit denen auch Rechtsextreme gedanklich klar kommen.

Den Sprengstoff Apex und elektronische Bauteile zur Herstellung einer Fernzündung waren im Februar bei Manfred Sascha L. zu Hause in Northeim gefunden worden: Damit hätte er seine Idee, eine Sprengfalle an einem Ort zu deponieren, an den er PolizistInnen hätte rufen wollen, locker allein verwirklichen können. Trotzdem scheint Manfred Sascha L. Komplizen gehabt zu haben. Kurz nach seiner Verhaftung waren in Köln ein Afghane und ein Türke verhaftet worden – sowie im niedersächsischen Lindau der 21-jährige Wladislaw S., der sich selbst als Nationalsozialist bezeichnet. bes

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