: Indien wendet sich von Kohle ab
Energie Noch ist der Subkontinent drittgrößter Luftverpester der Welt. Aber die Erneuerbaren kommen
Seit Jahren argumentiert das Land bei globalen Klimagesprächen, das Recht auf den Ausbau seiner Kohlestromproduktion sei wichtig. Nur so könne die Entwicklung vorangetrieben werden und Hunderten Millionen Menschen aus der Armut geholfen werden. Dementsprechend steht Indien auf der Liste der Staaten mit dem größten Ausstoß von Kohlendioxid derzeit auf Platz drei. Kohlekraft macht noch immer den größten Teil der Energiegewinnung aus. Angesichts der 1,3 Milliarden Einwohner und der immer schneller wachsenden Wirtschaft des Schwellenlands war erwartet worden, dass auch der Energiebedarf rasant steigen wird. Doch der Hunger nach immer mehr Kohle scheint gesättigt zu sein.
„Indiens künftige Kohlenachfrage dürfte tatsächlich nahezu abflachen“, meint Tim Buckley, ein in den Vereinigten Staaten sitzender Experte für Energiefragen in Asien. „Der von Technologien angetriebene Wandel vollzieht sich schneller als vorhergesagt.“
Gründe für das geringe Wachstum bei der Kohle sind unter anderem die niedrigeren Produktionsraten in der verarbeitenden Industrie. Aber es gibt auch immer mehr Kapazitäten bei der erneuerbaren Energie sowie eine verbesserte Energieeffizienz. So wird die Kohle in den Kraftwerken jetzt vor dem Verbrennen gewaschen. Das senkt Emissionen, produziert aber die gleiche Menge an Strom.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen