: Spendenaktion schützt vor Ausbeutung nicht
Banane Wie Rewe mit PR über miese Arbeitsbedingungen hinwegtäuschen will
Ob damit die Rechte der PlantagenarbeiterInnen gestärkt werden, ist laut der Hilfsorganisation Oxfam allerdings fraglich. Denn die Verbesserung der Lebens- und Umweltbedingungen in den Anbauregionen ginge am Kernproblem vorbei, meint Frank Braßel von Oxfam: den Hungerlöhnen und schlechten Arbeitsstandards in der Bananenproduktion. Dafür seien die Macht und das Preisdumping von Konzernen wie Rewe verantwortlich. Daran änderten auch einzelne lokale Projekte nichts.
„Wir unterstützen natürlich jede Form des sozialen Engagements“, sagt Braßel. „Aber wenn Unternehmen wie Rewe wirklich etwas ändern wollen, dann sollten sie verstärkt auf Fairtrade-Bananen setzen, den Einsatz von gesundheitsschädlichen Giftstoffen verbieten und ihren Lieferanten bessere Preise zahlen, damit die nicht dazu gedrängt werden, ihre ArbeitnehmerInnen auszubeuten.“
Braßel kritisiert auch die Zusammensetzung des Beirats im Rewe-Fonds, der die geförderten Projekte auswählt. Abgesehen von der Caritas sind ausschließlich private Unternehmen vertreten. Besser wäre es, man würde enger mit Gewerkschaften vor Ort zusammenarbeiten, deren Organisation in vielen Anbauregionen massiv behindert wird, so Braßel. „Ohne ArbeiterInnen und Gewerkschaften haben solche Aktionen immer so ein Geschmäckle.“
Lucia Heisterkamp
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