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Schlüsselszene beim Schanzenkrawall

Zugang Die Polizei hatte ihre Abwesenheit damit begründet, zunächst habe das SEK ein Gerüst erklettern und Gewalttäter vom Dach holen müssen. Aber sie hätte auch durch die Tür spazieren können

Die Krawalle im Hamburger Schanzenviertel während des G20-Gipfels hätten möglicherweise verhindert werden können, wenn die Polizei einen Haustürschlüssel benutzt hätte, über den Sie verfügte.

In den Abendstunden des vergangenen Freitags brannten über mehrere Stunden Barrikaden. Läden wurden geplündert, ohne dass die Polizei eingegrifffen hätte. Die Polizei begründete das später damit, dass vermummte Gewalttäter von dem Dach eines eingerüsteten Hauses aus von oben mit Steinen und Molotowcocktails geworfen hätten. Diese Darstellung untermauerte die Polizei mit einem Video, das von einem Hubschrauber aus gedreht worden war. Man habe zunächst das Eintreffen des Sondereinsatzkommandos abwarten müssen, das das Gerüst erkletterte und dann die Männer auf dem Dach festnahm.

Nun berichtet die Bild-Zeitung, der Besitzer des Hauses habe die Polizei frühzeitig darauf hingewiesen, dass ein Baugerüst um sein Haus stehe und dies zu Problemen führen könne. Auch habe er der Polizei einen Schlüssel für das Haus überlassen.

Hamburgs Polizeisprecher Timo Zill bestätigte das. Die Polizei habe auch von anderen Häusern Schlüssel gehabt. Dies wäre etwa im Falle einer Hausbesetzung gut gewesen, nicht aber in einer solchen Lage.

Zill sagte, die Polizei habe bei den verschiedenen Szenarien nie im Auge gehabt, die Randalierer könnten so weit gehen, dass sie mit Gehwegplatten auf Polizisten schmeißen würden und deren Tod in Kauf nehmen könnten. In so einer Situation brauche die Polizei keinen Schlüssel, da würden Spezialkräfte die Tür aufbrechen und reingehen, sagte Zill. Zudem seien die Gewalttäter nicht nur in dem einen Haus auf dem Dach gewesen, sondern auf zahlreichen weiteren.

Im Vorfeld sei zudem nicht klar gewesen, wo die Lage eskalieren könnte und die Beamten hätten nicht jedes Haus mit einem Baugerüst in Hamburg extra sichern können. Nach der Krawallnacht habe sich der Anwalt des Hausbesitzers auch für den professionellen Einsatz der Polizei bedankt. (dpa/taz)

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