: Merkelsucht Freunde in Südamerika
G 20 Die Bundeskanzlerin will in Argentinien und Mexiko gut Wetter für ihre Ziele machen
Trump steht internationalen Handelsabkommen skeptisch bis ablehnend gegenüber und ist mit der Ankündigung eines Ausstiegs aus dem Pariser Klimaabkommen international auf Kritik gestoßen.
Merkel wolle mit ihren Gesprächspartnern über die Zusammenarbeit an den multilateralen Zielen der Bundesregierung beraten, hieß es. Zugleich wurde betont, es gehe dabei nicht um eine Provokation gegenüber Trump. Die Visite sei unabhängig vom Ausgang der US-Wahl geplant worden. Mit Spannung wird aber erwartet, wie offen Merkel die Politik Trumps kritisiert. Die Kanzlerin trifft am Donnerstag den argentinischen Präsidenten Mauricio Macri, am Freitag kommt sie mit dessen mexikanischem Amtskollegen Enrique Peña Nieto zusammen.
Bei der Zusammenarbeit Deutschlands und der EU mit Lateinamerika soll es im Verhältnis zu den USA nicht um eine Alternative, sondern um ein „Sowohl-als-auch“ gehen. Die Bundesregierung habe kein Interesse daran, dass durch „irgendwelche Handelsauseinandersetzungen zwischen den USA und Lateinamerika die wirtschaftliche Entwicklung“ in diesen Ländern gestört werde.
Themen der Reise sind die von Trump angedrohte Nachverhandlung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta und das geplante Abkommen der EU mit dem Wirtschaftsbund Mercosur. Diesem gehören neben Argentinien Brasilien, Paraguay, Uruguay und Venezuela an, die EU will es in diesem Jahr abschließen.
Merkel wird von Unternehmensvertretern aus den Branchen Elektroindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Medizin-, Energie- und Umwelttechnik sowie Finanzdienstleistungen begleitet. Sie interessieren sich besonders für die geplante Modernisierung der argentinischen Infrastruktur.
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