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Linke Franzosen verweigern Stimme für Macron

Präsidentschaftswahl Mélenchon-Fans empfehlen, weder Le Pen noch den Liberalen zu wählen

PARIS taz | In einer Internetabstimmung haben die Anhänger des ausgeschiedenen linken Präsidentschaftsbewerbers Jean-Luc Mélenchon eine Wahlenthaltung bei der Stichwahl zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen empfohlen. Die Entscheidung der Mitglieder der „France insoumise“ (Das unbeugsame Frankreich“), am 7. Mai entweder einen leeren Zettel einzulegen oder sich der Stimme zu enthalten, erfolgte mit einer klaren Zweidrittelmehrheit.

Jean-Luc Mélenchon hatte sich nach dem ersten Wahl­abend, gestützt auf seinen Achtungserfolg mit 19,6 Prozent, geweigert, eine persönliche Wahlempfehlung abzugeben, und die Abstimmung seiner Anhänger und MitstreiterInnen angeregt.

Der Ausgang dieser Befragung muss den Eindruck erwecken, dass die „Unbeugsamen“ wie Mélenchon selber nicht zwischen den beiden verbliebenen Kandidaten entscheiden können oder wollen. Das soll laut Mélenchon aber nicht heißen, dass es ihm gleichgültig wäre, wenn seine Wähler zu Le Pen überlaufen. Er hatte dies einen „schrecklichen Irrtum“ genannt und betont, dass er ein unversöhnlicher Gegner der extremen Rechten sei. Verwirrend aber war, dass er anfügte: „Madame Le Pen spricht wenigstens zu den Unbeugsamen.“ Die FN-Parteichefin versucht, unter Hinweis auf Affinitäten in der Ablehnung der Globalisierung, der Finanz- und der EU-Politik möglichst viele Mélenchon-Wähler anzuwerben.

Auch andere Organisationen der extremen Linken sowie einige Intellektuelle sind für ein „Weder noch“, weil sie weder der Rechtsextremistin noch einem Liberalen ihre Stimme geben mögen. Mehrere Gewerkschaften und die Kommunisten geben Macron den Vorzug, betonen aber, das sei „kein Blankoscheck“ und „keine politische Zustimmung“ zu Macrons Programm. Rudolf Balmer

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