piwik no script img

Polizei bestreitet Kontrollen

G20-Gipfel Polizei dementiert Outfit-Kontrollen im Karoviertel. Muss sie auch, sind verfassungswidrig

Die Polizei hat Vorwürfe zurückgewiesen, mit Blick auf den G20-Gipfel im Karolinenviertel anlasslose Personenkontrollen durchzuführen. „Wir sind dort sehr sensibel und wollen natürlich verhindern, dass Gebäudeteile angegriffen werden, wie im Vorfeld des OSZE-Gipfels. Anlasslose Kontrollen finden aber nicht statt“, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presseagentur und wies einen taz-Bericht zurück.

Wir hatten berichtet, dass eine Gruppe von Männern in der Rentzelstraße von einer Polizeieinheit ohne konkreten Grund kontrolliert und wenig später durchsucht worden war. Begründet wurde das damit, dass die Personen nach ihrem Outfit ins Täterprofil der Gruppen passten, die Attacken auf den Tagungsort verüben könnten. Kontrollen ohne konkrete Hinweise auf eine Straftat sind laut Oberverwaltungsgericht jedoch verfassungswidrig

„Wir haben kein bestimmtes Täterprofil und stimmen unsere Kontrollen auf das Verhalten ab“, sagte Polizeisprecher Ulf Wundrack der taz auf Nachfrage. „Das ist kein Gefahrengebiet oder gefährlicher Ort.“

Die Kontrollierten bleiben indes bei ihrer Darstellung. „Der Artikel beschreibt den Vorfall zu 100 Prozent“, sagt einer. „Bleibt nun abzuwarten, ob die Polizei ihr Verhalten ändert.“ kva

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen